Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Romanistik - Lateinamerikanische Sprachen, Literatur, Landeskunde, Note: 1,0, Freie Universität Berlin (LAI), Veranstaltung: Spanische Literatur und Kultur in der lateinam. Literatur, Sprache: Deutsch, Abstract: In dem Hauptseminar „Lateinamerikanische Literatur und spanische Literatur und Kultur“ haben wir im WS 04/05 die Bezüge zwischen den Werken lateinamerikanischer Autoren und spanischer Geschichte, Literatur und Kultur aufgezeigt. Unter anderem haben wir Lyrik von Pablo Neruda behandelt, in der er die Unabhängigkeitsbestrebungen des chilenischen Volkes verarbeitet und an den Nationalstolz Chiles appelliert. Von dem argentinischen Schriftsteller Jorge Luis Borges wurde Texte auf Verbindungen zu Cervantes’ „Don Quijote“ untersucht. In Bezug auf Carlos Fuentes’ Epos „Terra Nostra“ wurde von meiner Referatsgruppe die Verwendung von „Don Juan“-Elementen analysiert. Hauptsächlich haben wir uns konzentriert auf Parallelen zu der ursprünglichen „Don Juan“ Geschichte „El Burlador de Sevilla y Convidado de Piedra“ von Tirso de Molina aus Madrid. Da die Figur des Don Juan in den folgenden Jahrhunderten immer wieder neu interpretiert und weiterentwickelt wurde, gibt es in dem mexikanischen Werk „Terra Nostra“ auch Referenzen auf andere „Don Juan“ Fassungen. Diese Bezüge haben wir in unserem Referat behandelt und ich werde sie auch in dieser Arbeit darlegen. Einen Nebenstrang in dem Referat bildeten die Anspielungen Fuentes’ auf „Don Quijote“ von Cervantes. Diese werde ich ebenso anreißen, da in „Terra Nostra“ eine Verquickung von „Don Juan“ und „Don Quijote“ stattfindet. Die beiden literarischen Figuren nehmen eine wichtige Position ein in Fuentes Bild von Spanien und der spanischen Kultur und Literatur. Bevor ich mit den Ausführungen beginne, werde ich den Autor und sein Werk vorstellen. Die Wiedergabe von „Terra Nostra“ wird mir nur ansatzweise gelingen, da es sich um ein riesiges Epos handelt, das eine phantastische Mischung aus Mythen, Historie und Fakten darstellt. Es gibt eine Vielzahl von literarischen, kulturellen und geschichtlichen Anspielungen, die ein Leser ohne Vorkenntnisse nicht wahrnehmen bzw. verstehen kann. Fuentes handelt über 2000 Jahre Menschheitsgeschichte ab, springt zwischen den Zeiten und Welten, zwischen Fiktion und Realität – aber dazu mehr bei dem Überblick über den Inhalt. Um das Buch besser einordnen zu können, gebe ich eine kurze Einführung in die literarischen Strömungen in Lateinamerika in den 70ern, in denen es entstanden ist.