Wie schreiben über das unschreibbare? Plötzlich tot, ein Unfall, selbstverschuldet, in einem unzurechensfähigen Zustand, mit Mitte 20, der eigene Sohn...
Wie schreiben über das aus dem Leben, der Zeit, der Welt gerissen sein? Wie diesen Schmerz verarbeiten, wie weiterleben, wie es erschreiben?
Und warum so ein Buch lesen? Autofiktion über den plötzlichen Tod des eigenen Kindes. Diese…mehrWie schreiben über das unschreibbare? Plötzlich tot, ein Unfall, selbstverschuldet, in einem unzurechensfähigen Zustand, mit Mitte 20, der eigene Sohn...
Wie schreiben über das aus dem Leben, der Zeit, der Welt gerissen sein? Wie diesen Schmerz verarbeiten, wie weiterleben, wie es erschreiben?
Und warum so ein Buch lesen? Autofiktion über den plötzlichen Tod des eigenen Kindes. Diese Frage stellt sich mir normalerweise nicht, nicht im Leben, nicht in der Literatur, denn es verschreckt mich wenig. Aber der eigene Sohn, plötzlich, weg, für immer, ja das ist auch mein wundster Punkt...
Aidt schafft es, mit Carl's Buch ein berührendes, schmerzendes und tröstendes Buch zu schreiben über dieses Jahr außerhalb von allem, rund um den Tod ihres Sohnes Carls, der Pilze mit seinem Freund konsumierte und in einem negativen Trip aus dem Fenster sprang. Ein ganz normaler junger Mann, keine besonderen Probleme. Ein ganz besonderer junger Mann, ganz normale Probleme.
Fragmentarisch, lyrisch, allgemein, weit weg, ganz nahe, nehmen wir teil an den Reaktionen der Autorin, der Mutter. Aidt gelingt es, das unbeschreibbare zu beschreiben, uns mitzunehmen in ihren Gedanken, ihren Schmerz, ihre Veränderung, in ihre Ruhe und Trost.
Es ist ein sehr persönliches Buch und es ist ein universelles, lesenswertes Buch. Das Leben und der Tod, es sind zwei Punkte, das Leben ist dazwischen, kein Entrinnen, wir kommen von einem Punkt, zum anderen, immer. Dieses Buch lohnt sich und es bewegt in tiefen Schichten, es verbindet sich etwas mit diesem Text.