Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Gesundheit - Ernährungswissenschaft, , Sprache: Deutsch, Abstract: Der Stellenwert von L-Carnitin in der Ernährungstherapie ist nach Studienauswertung höher, als bisher in Deutschland kolportiert. Der natürliche Stoff L-Carnitin transportiert langkettige Fettsäuren vom Cytosol ins Innere der Mitochondrien, wo sie verbrannt werden. Es ist somit Schlüsselsubstanz für die Energiegewinnung aus Fetten. Einen Effekt als "Fatburner" zu postulieren erscheint als fragwürdig, sofern nicht bei jedem Menschen ein Carnitinmangel vorliegt. Aber scheinbar hat Carnitin Effekte auf die Thermogenese und damit auf den Energieverbrauch. Doch die Fähigkeiten von L-Carnitin gehen weit über die eines „Fatburners“ hinaus. L-Carnitin ist an vielen biochemischen Prozessen im Organismus beteiligt. Es dient der Entgiftung von Acyl-CoA-Derivaten, die bei Störungen des Metabolismus von organischen Säuren und Fettsäuren anfallen. In konzentrierter Form zugeführt hat L-Carnitin gezeigt, dass es in Schwangerschaft und Stillzeit Mutter und Kind vor Erkrankungen bewahren kann, sich bei kardiovaskuläre Erkrankungen günstig auf das Herz auswirkt, die Insulinsensitivität verbessert, die Regeneration der Muskulatur nach Belastung (Sportliche Aktivität) fördert und oxidativen Stress reduziert. Der menschliche Körper kann L-Carnitin aus den Aminosäuren L-Lysin und L-Methionin normalerweise in ausreichender Menge selbst herstellen. Täglich produziert der gesunde Organismus etwa 16 Milligramm L-Carnitin. Gemischtköstler nehmen zusätzlich mit der Nahrung durchschnittlich 100 bis 300 Milligramm Carnitin pro Tag auf. L-Carnitin ist vor allem in Muskelfleisch zu finden. Dieser Tatsache verdankt Carnitin auch seinen Namen (lat. carne = Fleisch). Insbesondere in der Kardiologie scheinen zukünftig verstärkt Indikationen für die L-Carnitin Substitution gegeben zu sein.