Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Literaturwissenschaft - Lateinamerika, Note: 1,0 (14 Punkte), Justus-Liebig-Universität Gießen (Romanistik), Veranstaltung: Methoden und Gegenstände der Lit.-und Kulturwissenschaft, Sprache: Deutsch, Abstract: In der hier vorliegenden Seminararbeit wird der Versuch unternommen, die Kurzgeschichte „Casa Tomada“, verfasst von Julio Cortázar, hermeneutisch zu erschließen, wobei es diesbezüglich vor allem darum gehen soll, nur einen Ansatz zu wählen, um die Bedeutung der Perspektivierung auf den Gegenstand hervorzuheben. Denn: Alles, was gesagt wird, wird von einem Beobachter gesagt, der wiederum an die von ihm eingenommene Perspektive gebunden ist. Wie etwas wahrgenommen wird, hängt also dialektisch betrachtet vom Instrumentarium ab, mit dem bspw. Texte bearbeitet werden. Wie bereits angerissen wurde, besteht diesbezüglich die Möglichkeit aus unterschiedlichen Ansätzen, die uns sowohl die Literatur- als auch die Kulturwissenschaft anbieten – mit dem Ziel die jeweiligen fachspezifischen Gegenstände verstehen aber auch deuten zu können – den einen Ansatz zu wählen. Da es in dieser Arbeit um die Interpretation eines geschriebenen Textes geht, muss an dieser Stelle zusätzlich betont werden, dass es hinsichtlich geschriebener Texte vor allem die Hermeneutik ist, die im Kontext der Rezeption literarischer Texte genannt werden muss. Doch worauf referiere ich, wenn es mir darum geht, den Text hermeneutisch zu erschließen bzw. den Text mit der Hermeneutik zu verstehen und welcher Ansatz wird nun konkret für die Interpretation des Textes gewählt? Wenn von Hermeneutik die Rede ist, so handelt es sich dabei um Methoden, die zur Erschließung der den Texten zugrundeliegenden Bedeutungen dienen, wie bspw. der Methode des Biografismus, des New Historicism, der Werkimmanenz bzw. des Strukturalismus oder auch der Methode der Dekonstruktion, die allesamt als sog. Instrumente der Interpretation gewertet werden können. In Anlehnung an die von mir im Seminar gehaltene Präsentation wird für die hermeneutische Erschließung des Textes der postkoloniale Ansatz gewählt, wobei dieser, wie ich bereits in der Präsentation sagte, mit der Dekonstruktion einhergeht; beide Ansätze sind nämlich darum bemüht, bestehende Wissenssysteme zu dekonstruieren, um der Proklamation einer absoluten Wahrheit entgegenzuwirken. Diesen Ansatz der Demontage von absoluten Wahrheiten möchte ich in einem kleinen Exkurs zum Schluss dieser Arbeit nochmals kritisch durchleuchten, um auf mögliche konzeptuelle Schwachstellen hinzudeuten.