Stefan Zweigs Buch 'Castellio gegen Calvin oder Ein Gewissen gegen die Gewalt' taucht den Leser in eine faszinierende Auseinandersetzung mit moralischer Integrität, Gewissensfreiheit und religiösem Fanatismus ein. Das Werk präsentiert die historische Kontroverse zwischen dem humanistischen Gelehrten Sebastian Castellio und dem Reformer Johannes Calvin, deren Meinungsverschiedenheiten über die Religionsfreiheit im 16. Jahrhundert die Grundlage für einen ideologischen Kampf bildeten. Zweigs literarischer Stil verbindet historische Fakten mit philosophischen Reflexionen, um die Komplexität des Konflikts darzustellen und den Leser zum Nachdenken anzuregen. Stefan Zweig, ein österreichischer Schriftsteller und Persönlichkeit der europäischen Literatur des 20. Jahrhunderts, war bekannt für seine kritischen Analysen von historischen Ereignissen und moralischen Dilemmas. Inspiriert von Castellios Mut gegen die Unterdrückung und Verfolgung Andersdenkender durch Calvin, erforschte Zweig in diesem Buch die Themen Toleranz, Freiheit und individuelle Verantwortung in einer von Extremismus geprägten Welt. 'Castellio gegen Calvin oder Ein Gewissen gegen die Gewalt' ist ein fesselndes und erhellendes Werk, das Lesern einen Einblick in die Konflikte und Entscheidungen bietet, die die Geschichte geprägt haben. Empfohlen für alle, die an historischen Debatten, ethischen Dilemmas und dem Kampf um Freiheit und Toleranz interessiert sind.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.04.2009BÜCHER ZUM 500. GEBURTSTAG
Reiner Rohloff: Calvin kennenlernen. Der Pastor einer evangelisch-reformierten Kirchengemeinde gibt einen guten knappen Überblick über das Leben und Wirken des Reformators. Die Gliederung ist klar, karg und bilderlos wie eine calvinistische Kirche: Einleitung, Leben, Werk, Wirkung, Ausblick und Literatur heißen die Rubriken. Der Pastor kennt seinen Calvin und das umfassende Schrifttum über ihn. Er ist nicht unparteiisch. Wer das bedenkt, liest das Buch mit Gewinn.
Vandenhoeck & Ruprecht, 96 Seiten, 8,90 Euro.
Volker Reinhardt: Die Tyrannei der Tugend Der Historiker deutet Calvins Wirken in Genf als Menschheits-Experiment mit dem Ziel, die Gemeinde im Glauben zusammenzuschweißen und eine strenge Ordnung des Lebens durchzusetzen: dem Gebet, der Arbeit und der Selbstprüfung gewidmet. Moralkontrolle regierte. Reinhardt zeigt überzeugend, wie es dem Flüchtling Calvin gelang, gegen Teile des Bürgertums sein strenges Sittenregime durchzusetzen und dessen Prinzipien in die Welt hinauszutragen.
C.H.Beck, 270 Seiten, 24,90 Euro.
Stefan Zweig: Castellio gegen Calvin. Castellio war ein wortmächtiger Widersacher Calvins und Verteidiger Servets, der unter Calvins Mitwirkung auf dem Scheiterhaufen endete. Der Autor erhöht den Zwist zu einem Kampf zwischen Freiheit und Menschlichkeit gegen Tyrannei und Intoleranz. Eine fulminante Anklage, die Calvin nennt und Hitler meint.
S. Fischer, 245 Seiten, 19,90 Euro.
Peter Opitz: Leben und Werk Johannes Calvins Der Autor zeichnet detailverliebt und gut verständlich das Leben des Reformators chronologisch nach. Die wichtigsten Lebensstationen werden beschrieben, ebenso die Arbeitsfelder und die Konflikte. Der Schweizer Theologe nimmt häufig Bezug auf die Schriften Calvins, die er einbettet in die historischen Umstände. So lesen wir nicht nur über Calvin, sondern auch von ihm. Der Autor erweist sich als großer Calvin-Kenner. Sein Buch dürfte vor allem Menschen ansprechen, die sich gelegentlich auch einmal mit theologischen Fragen beschäftigen möchten.
Vandenhoeck & Ruprecht, 176 Seiten, 16,90 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Reiner Rohloff: Calvin kennenlernen. Der Pastor einer evangelisch-reformierten Kirchengemeinde gibt einen guten knappen Überblick über das Leben und Wirken des Reformators. Die Gliederung ist klar, karg und bilderlos wie eine calvinistische Kirche: Einleitung, Leben, Werk, Wirkung, Ausblick und Literatur heißen die Rubriken. Der Pastor kennt seinen Calvin und das umfassende Schrifttum über ihn. Er ist nicht unparteiisch. Wer das bedenkt, liest das Buch mit Gewinn.
Vandenhoeck & Ruprecht, 96 Seiten, 8,90 Euro.
Volker Reinhardt: Die Tyrannei der Tugend Der Historiker deutet Calvins Wirken in Genf als Menschheits-Experiment mit dem Ziel, die Gemeinde im Glauben zusammenzuschweißen und eine strenge Ordnung des Lebens durchzusetzen: dem Gebet, der Arbeit und der Selbstprüfung gewidmet. Moralkontrolle regierte. Reinhardt zeigt überzeugend, wie es dem Flüchtling Calvin gelang, gegen Teile des Bürgertums sein strenges Sittenregime durchzusetzen und dessen Prinzipien in die Welt hinauszutragen.
C.H.Beck, 270 Seiten, 24,90 Euro.
Stefan Zweig: Castellio gegen Calvin. Castellio war ein wortmächtiger Widersacher Calvins und Verteidiger Servets, der unter Calvins Mitwirkung auf dem Scheiterhaufen endete. Der Autor erhöht den Zwist zu einem Kampf zwischen Freiheit und Menschlichkeit gegen Tyrannei und Intoleranz. Eine fulminante Anklage, die Calvin nennt und Hitler meint.
S. Fischer, 245 Seiten, 19,90 Euro.
Peter Opitz: Leben und Werk Johannes Calvins Der Autor zeichnet detailverliebt und gut verständlich das Leben des Reformators chronologisch nach. Die wichtigsten Lebensstationen werden beschrieben, ebenso die Arbeitsfelder und die Konflikte. Der Schweizer Theologe nimmt häufig Bezug auf die Schriften Calvins, die er einbettet in die historischen Umstände. So lesen wir nicht nur über Calvin, sondern auch von ihm. Der Autor erweist sich als großer Calvin-Kenner. Sein Buch dürfte vor allem Menschen ansprechen, die sich gelegentlich auch einmal mit theologischen Fragen beschäftigen möchten.
Vandenhoeck & Ruprecht, 176 Seiten, 16,90 Euro.
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