Was, wenn ein Mädchen sich entscheidet, als Mann zu leben? Ihre Haare abschneidet, Männerkleidung trägt und ihr Verhalten der neuen Rolle anpaßt? Was, wenn sie die fremde Identität mit der Zeit immer mehr verinnerlicht? "Ganz von vorn beginnen, ein neuer Mensch, selber zusammengenäht, selber gestrickt in der Finsternis." Catalina: Das ist die Geschichte von Catalina de Erauso, die im 17. Jahrhundert lebte, eine schmale Autobiographie hinterließ und ein unglaubliches Leben führte. Markus Orths erfindet dieses Leben noch einmal neu: packend, rasant, kenntnisreich und voll unglaublicher Ereignisse und Wendungen. An einem strahlend blauen "Sonnenregentag" in San Sebastián wird Catalina als sechstes und letztes Kind von María Pérez de Galarraga y Arce geboren. Ihr zehn Jahre älterer Bruder Miguel, zu dem Catalina eine innige Beziehung entwickelt, entfacht in ihr eine Sehnsucht nach der Neuen Welt: die Silberminen Potosís, der damals reichsten Stadt Südamerikas, größer noch als Paris, Rom oder London. Als Miguel die Familie für immer verläßt und nach Potosí aufbricht, hat Catalina nur noch einen Wunsch: "Ihm hinterherfahren! schwor sie, und etwas Neues füllte sie aus, etwas, an das sie sich klammern konnte, von nun an, für immer, etwas, an das sie mit Besessenheit glauben konnte, ein Ziel, ein Sinn, eine Aufgabe." Und was sie auf dem Weg von San Sebastián nach Neu-Spanien, Chile und Peru erlebt, ist die atemberaubende Geschichte einer verzweifelten Suche nach dem anderen, die zugleich die Suche nach sich selbst ist.
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