Dülmen und Münster - verbunden durch eine Familiengeschichte im 19. Jahrhundert. Eine einfache Weberfamilie, die vor dem wirtschaftlichen Elend ihrer Hunsrücker Heimat nach Westfalen geflohen ist, trifft auf eine Dülmener Fabrikantendynastie. Eine Rennbahn in Hiltrup, ein Weinlokal in Münster, ein Gasthaus am Marktplatz in Dülmen werden in den Zeiten revolutionärer Unruhen, Schauplatz dramatischer Ereignisse. Die industrielle Revolution, Pandemien, der Vorabend des ersten großen Krieges des 20. Jahrhunderts. Manch eine Parallele zur heutigen Zeit wird sichtbar. Vieles hat sich seither verändert. Gilt das auch für die Menschen? Wirtschaftsflüchtlinge, Pandemien, der Kampf um Frauenrechte, technischer Fortschritt und gesellschaftlicher Wandel - Kontroversen unserer Zeit? Ein Blick in das 19. Jahrhundert zeigt all das mitten im Münsterland, genauer gesagt im beschaulichen Städtchen Dülmen. Im Fokus der Geschichte steht Catharina, die Tochter eines Migranten aus dem Hunsrück, damals eine der ärmsten Regionen Europas. Inmitten gesellschaftlicher und politischer Umbrüche zeichnet die Autorin Jeanette Koke anhand ihrer eigenen Familiengeschichte ein lebendiges Bild des Lebens der sogenannten "kleinen Leute", die die Basis einer jeden Gesellschaft bilden. Catharina geht ihren Weg mit Mut und Stärke und ist beispielhaft für Generationen von Frauen vor uns. Obwohl sich der Alltag ihrer Familie, Mitstreiter*innen und Nachbar*innen in vielem von dem unsrigen unterscheidet, sind doch die jeweiligen Lebensumstände, mit denen wir alle uns auseinandersetzen müssen, sehr viel ähnlicher als vielleicht gedacht.
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