„Celfie und die Unvollkommenen“ ist das neueste Werk von Autor und Theaterregisseur Boris Pfeiffer. Nicht nur Celfie, auch ihre Heimat gerät in Gefahr.
Celfie Madison wurde von Glenn Despott in die Menschenwelt entführt. Alles ist ihr fremd. Sie sucht Hilfe und will unbedingt zurück nach Farbek.
Celfie ahnt nicht, dass ihr Glenn längst dicht auf den Fersen ist. Gibt es einen Ausweg?
Der…mehr„Celfie und die Unvollkommenen“ ist das neueste Werk von Autor und Theaterregisseur Boris Pfeiffer. Nicht nur Celfie, auch ihre Heimat gerät in Gefahr.
Celfie Madison wurde von Glenn Despott in die Menschenwelt entführt. Alles ist ihr fremd. Sie sucht Hilfe und will unbedingt zurück nach Farbek. Celfie ahnt nicht, dass ihr Glenn längst dicht auf den Fersen ist. Gibt es einen Ausweg?
Der Einstieg mit Celfies Flucht aus dem Moonson Tower ist gelungen. Es kommt Spannung auf. Was ist passiert? Die Puzzleteile setzen sich langsam zusammen. Originell ist die Idee der lebendigen Bilder und Celfies bunter Heimat Farbek. Was plant Glenn Despott? Celfie hat es mit einem hinterhältigen Gegner zu tun, der sein wahnsinniges Ziel unbeirrt verfolgt. Die Namen sind häufig so gewählt, dass sie etwas über die Charaktere verraten. Nicht ganz lebensnah und zu hölzern wirken anfangs die Dialoge. Das gibt sich im Laufe der Geschichte. Mit Celfies besonderem Fluchtweg steigen Spannung und Atmosphäre. Ein besonderes Talent verleiht ihr zusätzlich Persönlichkeit. Die Hauptfigur kommt sympathisch rüber. Zu viel Raum nimmt das Thema „Angst“ ein. Die Menschenwelt wird sehr trist dargestellt. Machtgier, Unterdrückung, Armut, das überwiegend Negative wiegt schwer. Der Kontrast zur unbekümmerten Farbek-Welt ist groß. Ist die Erde in einer Phantasiezeit gemeint? Das Übertriebene hätte es nicht gebraucht. Graffitis sind aus unserer Zeit, und es fällt leicht, sich in die Geschichte hineinzuversetzen. Celfie muss ihr Abenteuer nicht alleine bestehen. Ihre Mitstreiter sind besonders und erhöhen den Unterhaltungswert. Der Kampf Gut gegen Böse wird auf originelle Weise dargestellt. Ist Glenn Despott allen einen Schritt voraus? Im letzten Buchdrittel nehmen die Emotionen zu. Bei einem Handlungsort werden die hochgeschnellten Erwartungen etwas enttäuscht. Sehr schräg ist die Auflösung um Glenns Plan. Parallelen zur Realität sind aber auch auf den letzten Meter zu erkennen. Einheitsbrei gegen Vielfalt, Manipulation gegen Kampfgeist um die Freiheit. Wer gewinnt am Ende? Selbst der Showdown hat Ungewöhnliches parat.
Die Zeichnung von Celfie wirkt zu trist und traurig und passt so gar nicht zur schillernden Hauptfigur. Fluschfummel auf der Buchrückseite ist viel besser gelungen. Der kreative Titel zieht die Aufmerksamkeit aufs Buch. „Celfie und die Unvollkommenen“ ist für Kinder ab 11 Jahren gedacht und eine Ode an die Phantasie. Nicht ganz ausgeschöpft wurde das Potential der originellen Ideen. Mehr Tempo, Spannung und Abenteuer wären möglich gewesen. Aber auch so ist „Celfie und die Unvollkommenen“ ein mitreißender Lesespaß für alle, die phantasiereiche Geschichten lieben.