Viola Maybach hat sich mit der reizvollen Serie "Der kleine Fürst" in die Herzen der Leserinnen und Leser geschrieben. Alles beginnt mit einem Schicksalsschlag: Das Fürstenpaar Leopold und Elisabeth von Sternberg kommt bei einem Hubschrauberunglück ums Leben. Ihr einziger Sohn, der 15jährige Christian von Sternberg, den jeder seit frühesten Kinderzeiten "Der kleine Fürst" nennt, wird mit Erreichen der Volljährigkeit die fürstlichen Geschicke übernehmen müssen. "Der kleine Fürst" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken. Baronin Sofia von Kant blinzelte mehrfach, weil sie glaubte, sich getäuscht zu haben. Doch auch beim zweiten Blick auf den besten Butler der Welt, der schon seit langen Jahren auf Schloss Sternberg in Diensten stand, sah sie ihn schwanken: Es konnte kein Zweifel daran bestehen, dass sich Eberhard Hagedorn nur mühsam auf den Beinen hielt. Sofia wusste, dass er selbst privat nur höchst selten Alkohol zu sich nahm, im Dienst aber garantiert niemals, und so fragte sie: »Ist Ihnen nicht gut, Herr Hagedorn?« Das Schwanken verstärkte sich, eine Antwort ließ auf sich warten. Er drehte sich halb zu ihr um, sie sah, wie er seine Lippen bewegte, doch es kam kein Laut heraus. In diesem Augenblick betrat Baron Friedrich, Sofias Mann, den Salon. »Guten Morgen, Herr Hagedorn«, sagte er heiter, »was für ein wundervoller Tag!« Mit diesen Worten wollte er zu seiner Frau an den Frühstückstisch eilen, als ihn etwas innehalten ließ. Er blieb neben Eberhard Hagedorn stehen und fragte besorgt: »Ist alles in Ordnung?« Sofia hatte sich bereits erhoben und kam näher. »Nein, das glaube ich nicht«, sagte sie. Im nächsten Augenblick gab Eberhard Hagedorn ein unterdrücktes Ächzen von sich, bevor er in sich zusammensackte - langsam wie in Zeitlupe, sodass der Baron geistesgegenwärtig zupackte und auf diese Weise einen Sturz gerade noch verhindern konnte. Er fing den alten Butler auf und bemerkte erst jetzt dessen fahle Gesichtsfarbe und die kleinen Schweißtropfen auf seiner Oberlippe. »Herr Hagedorn ist krank, Sofia!«, sagte er. »Wir müssen sofort Doktor Brocks anrufen.« Die Baronin legte ihre Hand auf die Stirn des Butlers und rief erschrocken: »Er glüht ja, er muss hohes Fieber haben. Und dann steht der Mann auf und will arbeiten - was für eine Unvernunft!«
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