Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Romanistik - Lateinamerikanische Philologie, Note: 1,3, Universität Rostock (Institut für Romanistik), Veranstaltung: Differenz und Verflechtung in Bildern und Erzählungen zur kulturellen Konstruktion und Konstitution Lateinamerikas von der Konquista bis zur Postmoderne, Sprache: Deutsch, Abstract: Was haben eine Rockgruppe, ein Hotel und eine Schmuckmanufaktur gemeinsam? Was zuerst nach einem Witz klingt, ist Ausdruck eines interessanten Phänomens, denn sie alle haben sich nach einer alten Maya-Figur benannt- dem Chac Mool. Wie kommt es nun, dass sich knapp 1000 Jahre nach den toltekischen Einflüssen der Maya noch Gruppen oder Fabriken nach einer Figur benennen, auf der Herzen der geopferten Personen dargelegt wurden? Der Chac Mool hat demzufolge nicht nur eine bedeutsame Rolle im religiösen Bewusstsein der Maya eingenommen, sondern scheint auch aktuell noch einen gewissen (Kult-) Status zu besitzen und im Bewusstsein der Menschen präsent zu sein. Kern der vorliegenden Hausarbeit ist die von Carlos Fuentes verfasste Kurzgeschichte, welche nach Chac Mool benannt ist. Sie bildet einen Zugang zum inhaltlichen Schwerpunkt der kommenden Seiten- die lateinamerikanische Identitätsproblematik. Anhand der Geschichte von Fuentes soll gezeigt werden, wie es um die lateinamerikanische Identität, am Beispiel des Umgangs mit der eigenen Herkunft, bestellt ist. Dabei spielt auch die Unterscheidung zwischen dem Regengott Chaak und der Opferstatue Chac Mool eine Rolle. Sie soll herausstellen, wie sich die Identitätsproblematik äußert. Um eine Unterscheidung zwischen der Gottheit Chaak und der Opferstatue Chac Mool zu ermöglichen, werden im ersten Teil der Arbeit beide Figuren vorgestellt. Zudem wird die Kurzgeschichte zusammengefasst und der Autor Carlos Fuentes, in seinen wesentlichen Punkten und biographischen Merkmalen, dargestellt. Im Anschluss soll ein neuer Interpretationsansatz von Chac Mool präsentiert und dieser mit der Alkoholproblematik in Lateinamerika verbunden werden. Diese Form der Devianz scheint dort ein Ausdruck der Identitätsverdrängung zu sein, weswegen sich eine Interpretation von Fuentes Kurzgeschichte mit der Alkoholproblematik anbietet. Im Fazit soll dann zusammenfassend der Schluss gezogen werden, ob und inwiefern die Kurzgeschichte Chac Mool die lateinamerikanische Identitätsproblematik darstellt.