Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Soziologie - Individuum, Gruppe, Gesellschaft, Note: 2, Universität Kassel, Sprache: Deutsch, Abstract: Die derzeitige Bildungsdiskussion fokussiert unter anderem den Bereich der frühkindlichen Entwicklung. Renate Hendricks, Abgeordnete der SPD-Landtagsfraktion weist in ihrer Rede über Sprachstandsfeststellungen und Sprachförderung darauf hin, dass wir es den schlechten tsunamiartigen Ergebnissen von PISA verdanken, dass Sprachförderung als vorrangiges Ziel erkannt wurde. Laut Fried (2007) ist Sprache die Grundlage oder auch der Schlüssel für Bildung, da sie eng mit anderen Entwicklungsbereichen wie zum Beispiel der sozialen und emotionalen Kompetenz oder auch der kognitiven Entwicklung zusammen hängt. Gerade in den frühen Kindheitsjahren ist eine Förderung sehr effektiv. Schwächen können noch vor Schuleintritt überwunden werden (vgl. Fried 2007a: 5). Um diesen Effekt zu nutzen hat die Landesregierung Nordrhein-Westfalens Prof. Lilian Fried und ihrem Team an der Universität Dortmund den Auftrag gegeben, ein Verfahren zu entwickeln, das die Sprachfähigkeiten von Kindern zwei Jahre vor Schulbeginn testet. Herausgekommen ist eine verpflichtende zweistufige Sprachstandserhebung mit anschließender Sprachförderung und Elternarbeit namens Delfin 4. Im März 2007 begann das Programm mit rund 180.000 drei- und vierjährigen Kindern. Die vorliegende Arbeit wird sich damit beschäftigen, warum der Test eingeführt wurde, wie er genau aussieht, was an ihm kritisiert wird und zuletzt welche Auswirkungen er auf die Arbeit in Kindertagesstätten hat. Um sich der Fragestellung anzunähern wird zuerst auf die kindliche Sprachentwicklung eingegangen. Daraus resultierend wird aufgezeigt, dass die Sprache ein wichtiger Grundstein der kindlichen Entwicklung ist. Im Hauptteil der Arbeit werden die drei Stufen von Delfin 4 vorgestellt und kritisch beleuchtet. Abschließend folgt ein Fazit.