Diplomarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich BWL - Offline-Marketing und Online-Marketing, Note: 1,3, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät), Sprache: Deutsch, Abstract: Der deutsche Krankenhaussektor ist infolge von gesellschaftlichen und gesundheitspolitischen Veränderungen durch einen zunehmenden Wettbewerbs- und Veränderungsdruck gekennzeichnet. Insbesondere durch die Einführung von Fallpauschalen können Krankenhausleistungen als Produkte abgebildet werden und sind aus Sicht der Anspruchsgruppen vergleichbarer und austauschbarer. Das einzelne Krankenhaus ist daher stärker gefordert, das eigene Leistungsangebot von dem der Konkurrenz abzuheben und die Auswahlentscheidung des Patienten zugunsten dieses Leistungsangebots aktiv zu beeinflussen. Da die Hauptleistungen eines Krankenhauses zudem Expertengüter darstellen und nicht von medizinischen Laien beurteilt werden können, spielt der Faktor Vertrauen im Rahmen der komplexen Krankenhausentscheidung eine herausragende Rolle. Aus diesen Gründen gewinnt derzeit das Managementkonzept der Markenführung im Krankenhaussektor zunehmend an Bedeutung. Dies führt zu einem veränderten Verständnis der Patient-Krankenhaus-Beziehung. Patienten können dabei als "Kunden" verstanden werden, die im Krankenhaus ein vertrautes, "markiertes Leistungsspektrum" in Anspruch nehmen. Da sie sich jedoch in einer kritischen Ausnahmesituation befinden, sind sie nicht ohne weiteres mit Kunden anderer Wirtschaftsunternehmen zu vergleichen. Die Übertragung des Markenbegriffs auf den Krankenhaussektor wird derzeit kontrovers diskutiert. Die Kritikpunkte beschränken sich jedoch häufig auf allgemeine ethische Bedenken. Zudem werden Notwenigkeit und Zweckmäßigkeit der Markenführung in vielen Ausarbeitungen aus der oben dargestellten Umbruchsituation und den grundsätzlichen Möglichkeiten der Marke undifferenziert auf den gesamten Krankenhaussektor abgeleitet. Der deutsche Krankenhaussektor ist jedoch durch eine Vielzahl verschiedener Krankenhaustypen geprägt. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, ob die Markenführung, unter detaillierter Betrachtung damit verbundener Chancen und Risiken, für jedes Krankenhaus in gleichem Maße zweckmäßig ist. Diese Frage bildet den Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit.
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