Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 2,0, Fachhochschule Nordhausen, Veranstaltung: Sozialmedizin, Sprache: Deutsch, Abstract: Im vergangenen Jahr fand in Amsterdam der 18. "Cannabis Cup" statt. Auf dieser Veranstaltung, auf der es rund um das Thema Cannabis ging, mit einigen Partys und kleiner Messe, boten etwa 30 Aussteller ihre Produkte an. In Deutschland wäre eine solche Messe momentan noch undenkbar. Es gibt zwar auch Hanfmessen, da Cannabis aber unter das Betäubungsmittelgesetz fällt, herrscht auf ihnen ein striktes Drogenverbot. Im politischen Raum wird zur Rechtfertigung des Aufrechthaltens der Illegalität von Cannabis gern die Einstiegs- oder Schrittmacherthese verwendet. Diese besagt, dass Cannabis die Einstiegsdroge zu härteren illegalen Drogen sei. Des Weiteren wird Cannabis auch ein hoher Suchtfaktor und die Gefahr des Realitätsverlustes bis hin zur Schizophrenie bei regelmäßigem Konsum unterstellt. Ich werde in meinen Ausführungen auf diese Argumente noch genauer eingehen. Es stellt sich nun die Frage, warum in den Niederlanden, welches ein direktes Nachbarland Deutschlands ist, so frei mit Cannabis umgegangen wird und ob Cannabis entgegen der politisch-öffentlichen Meinung in Deutschland nicht auch positive Seiten hat. Um diese Frage zu beantworten, werde ich im Folgenden zunächst einen geschichtlichen Abriss geben, um im Rückblick zu ergründen, wie sich der Umgang mit Cannabis zu anderen Zeiten und in anderen Gesellschaften gestaltete. Aus diesen Erkenntnissen lassen sich möglicherweise Rückschlüsse auf heutige Verhältnisse ziehen und neue Horizonte eröffnen. Auf die genauen Eigenschaften und Wirkungsweisen als auch die Suchtkomponente von Cannabis wird in den nächsten Teilkapiteln genauer eingegangen, um sich dem spezifischen Stoff Cannabis und seinen KonsumentInnengruppen zu nähern und seine positiven und negativen Seiten gegenüberzustellen. In Folge dessen werde ich positive Anwendungsmöglichkeiten von Cannabis im medizinischen Bereich beschreiben. Auf der Grundlage dieser historischen, soziologischen, medizinischen und psychologischen Erkenntnisse soll die Frage nach dem "richtigen" Umgang mit Cannabis (was sich auch auf andere Suchtmittel übertragen ließe) auch politisch gestellt werden. Dazu werde ich einen Abriss über das Konzept in den Niederlanden geben und im Kontrast dazu, die Gesetzeslage in Deutschland aufzeigen. Die Frage, die dabei zur Diskussion stehen soll, ist folgende: Wie sollte man in einer Gesellschaft wie der unsrigen mit Cannabis umgehen, um die positiven Wirkungen des Konsums nutzbar zu machen, ohne die negativen zu befördern?
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