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Doktorarbeit / Dissertation aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Pädagogik - Sonstiges, Note: summa cum laude, Universität Bremen, Veranstaltung: Behindertenpädagogik, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit ist ein Beitrag zur Dokumentation der Sozialgeschichte des neuen Bundeslandes Sachsen-Anhalt von seiner Gründung 1991 bis 2006, in deren Mittelpunkt ehemalige DDR-BürgerInnen mit geistigen Behinderungen und das sie pflegende und betreuende Personal in den psychiatrischen Landeskrankenhäusern nach der Wende stehen. Es handelt sich um eine Epoche der Einführung des westdeutschen…mehr

Produktbeschreibung
Doktorarbeit / Dissertation aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Pädagogik - Sonstiges, Note: summa cum laude, Universität Bremen, Veranstaltung: Behindertenpädagogik, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit ist ein Beitrag zur Dokumentation der Sozialgeschichte des neuen Bundeslandes Sachsen-Anhalt von seiner Gründung 1991 bis 2006, in deren Mittelpunkt ehemalige DDR-BürgerInnen mit geistigen Behinderungen und das sie pflegende und betreuende Personal in den psychiatrischen Landeskrankenhäusern nach der Wende stehen. Es handelt sich um eine Epoche der Einführung des westdeutschen Sozialhilfesystems in Ablösung des DDR-Gesellschaftssystems, in der eigentlich die seit den 1960er Jahren propagierten Paradigmen der Behindertenhilfe umgesetzt werden sollten. Hierzu zählten vor allem individuelle und strukturelle Entpsychiatrisierungs-, De-Institutionalisierungs- und Enthospitalisierungsmaßnahmen, die zur Verwirklichung der Normalisierungsprinzipien und zur Integration behinderter Menschen beitragen sollten. Es werden Faktoren beschrieben, die diesen Landesprozess - und den im LKH Uchtspringe im besonderen - beeinflusst und verhindert und welche Auswirkungen diese auf die betroffenen behinderten Menschen haben. Neben einer Gegenstandsrelevanten Gegenüberstellung der historischen Momente zur Situation von Menschen mit geistigen Behinderungen in der DDR und der BRD, der Beleuchtung des Subsidiaritätsprinzips im Zusammenhang mit Reformen in der Behindertenhilfe und weiteren grundlegenden sozialwissenschaftlichen Grundlagen handelt sich um eine sehr differenzierte Dokumentation des Aufbaus der Sozialverwaltung mit dem Schwerpunkt der Behindertenhilfe in dem neuen Bundesland, der Auseinandersetzung mit der Psychiatriereform im Landtag und anderen politischen Gremien sowie des Verhaltens der Träger der Freien Wohlfahrtspflege. Letzteres wird explizit in der Beschreibung der Rolle der Diakonie in den dann letztlich gescheiterten Verhandlungen zur Übernahme des Heimbereiches am LKH Uchtspringe deutlich. Neben einer Analyse des Prozesses erfolgt ein Ausblick auf die Konsequenzen der bisherigen Behindertenpolitik für die kommenden Jahre, in denen nun - zur Erfüllung der UN-Konvention für Menschen mit Behinderungen - erneut Reformen eingeleitet werden müssen, die man bereits vor 20 Jahren hätte berücksichtigen müssen. Das Buch beinhaltet wichtige Hinweise, die für diese anstehenden Aufgaben dienlich sein können. Es handelt sich um ein einzigartiges Werk zu dem Thema "Enthospitalisierung" und "De-Institutionalisierung", da von einer Autorin geschrieben, die sich seit Jahrzehnten wissenschaftlich und praktisch mit diesem Anliegen befasst.