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Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Politik - Region: Westeuropa, Note: 1,3, Universität Passau (Philosophische Fakultät), Veranstaltung: Multikulturalismus in Europa, Sprache: Deutsch, Abstract: 2004 begannen sich zwischen den „Antochonen“ und „Allochtonen“ in den Niederlanden starke Differenzen auszubilden, welche sich vor allem durch einige brutale Gewalttaten bemerkbar machten. Die Akzeptanz zwischen der Mehrheitsgesellschaft und den ethnischen Minderheiten, oder zumindest einigen Gruppen davon, ist ein Manko in den Niederlanden, was auf eine misslungene Integration der…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Politik - Region: Westeuropa, Note: 1,3, Universität Passau (Philosophische Fakultät), Veranstaltung: Multikulturalismus in Europa, Sprache: Deutsch, Abstract: 2004 begannen sich zwischen den „Antochonen“ und „Allochtonen“ in den Niederlanden starke Differenzen auszubilden, welche sich vor allem durch einige brutale Gewalttaten bemerkbar machten. Die Akzeptanz zwischen der Mehrheitsgesellschaft und den ethnischen Minderheiten, oder zumindest einigen Gruppen davon, ist ein Manko in den Niederlanden, was auf eine misslungene Integration der Minderheiten schließen lässt. Um den Ursachen dieser widrigen Umstände in den Niederlanden auf den Grund zu gehen, ist es sinnvoll, einen Blick auf die ersten spezifischen Integrationsmaßnahmen zu richten, welche die Niederlande zu Beginn der 1980er Jahre gesetzlich verankerte. Vorab lässt sich sagen, dass die sogenannte Minderheitenpolitik der Niederlande zu dieser Zeit unter dem politischen Leitsatz „Integration unter Wahrung der eigenen Identität“ statt fand. Das heißt, es wurden etliche integrationspolitische Maßnahmen vorgenommen, die den Migranten erlaubten, sich vorwiegend auf ihren eigenen Kulturkreis zu spezialisieren. Beispielsweise fanden in den Schulen Unterricht in der jeweiligen eigenen Sprache und Kultur der Einwanderer statt. Der Ansicht der niederländischen Regierung nach war es wichtig, den Migrantinnen und Migranten die Freiheit zu geben, ihre kulturellen Besonderheiten auszuleben und weiterzuentwickeln, weil man davon ausging, dass sich so ihre eigene Identität am besten entwickeln konnte. Dies sollte langfristig der Schlüssel zu einer gelungenen Eingliederung der Immigranten in die niederländische Gesellschaft sein. Der kanadische Politikwissenschaftler Charles Taylor vertritt eben diese Auffassung, dass ein Staat sich durchaus für das Fortbestehen kultureller Minderheiten engagieren darf bzw. sogar soll, sofern die Grundrechte aller Bürger des Staates dadurch nicht beeinträchtigt werden. Zwischen dem Leitsatz „der Wahrung der eigenen Identität“ und Taylors Politikform, die er Politik der Differenz nennt, kann man also deutliche Parallelen erkennen. Die damals noch als vorbildlich gelobte Minderheitenpolitik der Niederlande hat sich jedoch spätestens seit dem 20ten Jahrhundert in eine heftig diskutierte Integrationsdebatte verwandelt, da das Zusammenleben der ethnischen Minderheiten und der Mehrheitsgesellschaft in den Niederlanden nicht so funktioniert, wie es die Regierung mit der Minderheitenpolitik beabsichtigt hatte. Dies führt zu der These, dass Taylors Politik der Differenz in der Praxis - wenigstens im Fall der Niederlande - nicht anwendbar ist.