Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich VWL - Fallstudien, Länderstudien, Note: 1,3, Hochschule Bochum, Veranstaltung: Ausgewählte Entwicklungsprobleme des ostasiatischen Raumes, Sprache: Deutsch, Abstract: Zum Jahreswechsel 2004/2005 ist das Agreement on Textiles and Clothing (ATC) ausgelaufen. Nach mehr als vier Jahrzehnten unterliegt der internationale Handel mit Textil und Bekleidung somit den allgemeinen WTO- Regeln der Handelsliberalisierung, Nicht Diskriminierung und Reziprozität. Zuvor war der internationale Handel durch ein kompliziertes System von Importquoten gegen einzelne Länder und in diversen Produktkategorien reguliert, das v.a. dem Schutz der heimischen Industrie vor Auslandskonkurrenz diente. Infolge der Liberalisierung werden sich nach allg. Konsens die Gewichte im Internationalen Textil- und v.a. im Bekleidungshandel verschieben. Auf der einen Seite sollten diejenigen Länder, die bisher am stärksten von den Quoten eingeschränkt wurden (z.B. China und Indien), von der Liberalisierung profitieren. Andererseits sollten diejenigen Länder, die sich nur unter dem Schutz des Quotenregimes zu bedeutenden Produzenten entwickelt haben, Marktanteile einbüßen (hierzu zählen z.B. die Sub Sahara Region und Nepal). Gerade die Rolle Chinas und die damit verbundene Furcht der Industrienationen mit billigen Textil- und v.a. Bekleidungsimporten überschwemmt zu werden, wird in diesem Zusammenhang häufig diskutiert. So prognostizieren diverse Studien, dass China schon kurzfristig bis zu 50% des internationalen Textil- und Bekleidungshandels beherrschen könnte. Wenngleich China seine Ausfuhren in die USA und die EU in der ersten Jahreshälfte 2005 um ca. 50% steigern konnte, sollten dennoch einige einschränkende Faktoren betrachtet werden. Hierzu zählt in erster Linie die Wiedereinführung der Quoten auf diverse sensible Produktkategorien durch die Hauptabnehmermärkte der EU und den USA. Ziel dieser Arbeit ist es, die Liberalisierung des Welttextilhandels in das Spannungsfeld aus Freihandel und Protektionismus einzuordnen, vorrangig die Rolle Chinas im internationalen Textil- und Bekleidungshandel zu charakterisieren und den Effekt der Aufhebung des Quotenregimes auf ausgesuchte Ländergruppen darzustellen.
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