Das Radio, seit neunzig Jahren spezialisiert auf die künstlerische, dokumentarische oder realitätsabbildende Repräsentation der Welt durch das akustisch Gestaltete, ist das Chamäleon unter den Medien: flink und ständig wandelbar. Die Beweglichkeit, Offenheit und Breitenwirkung des Radios hat Künstler seit jeher angezogen. Welche Spielräume nun das Hörspiel, die ureigenste Form des Radios, als polyartistisches Medium anderen Kunstsparten bietet, war eines der Themen des Symposiums, das, gefördert von der Kulturstiftung des Bundes, während der 10. ARD-Hörspieltage im November 2013 in Karlsruhe stattfand.In dem Band, der die wichtigsten Vorträge des Symposiums wiedergibt, wird danach gefragt, wie andere Künste – Literatur, Theater, Bildende Kunst, Neue Musik, Oper – sich dem Akustischen zuwenden. In der Begegnung verschiedener Disziplinen werden die ästhetischen Möglichkeiten des Akustischen ausgelotet und neuere Entwicklungen thematisiert. Hörspielmacher treffen auf Soundpoeten, Theoretiker, Theatermacher, Autoren, Komponisten und Performance-Künstler, deren Arbeiten die Grenzen angestammter Genres überschreiten. Es wird der Frage nachgegangen, welche Rolle Klänge, Geräusche, Sprache, Rhythmus und Musik in ihren Arbeiten und in ihrem Denken spielen. Und welchen Einfluss neue technische Gegebenheiten auf Erzähl- und Rezeptionsformen haben.