Nun gibt es eine exklusive Sonderausgabe - Dr. Norden - Unveröffentlichte Romane Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben. Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen. »Meiner Ansicht nach ist es unverantwortlich, daß Sie allein und ohne Hilfe weiterhin in diesem großen Haus wohnen.« Dr. Daniel Nordens Miene strahlte ernste Entschlossenheit aus, als er seiner Patientin Magda Herold seine Sicht der Dinge eröffnete. Die alte Dame legte den Kopf schief und blinzelte ihren Hausarzt aus wasserblauen Augen an. Zahllose Fältchen hatten sich über die Jahre eines langen Lebens wie eine Landkarte auf ihrer seidenweichen Haut eingegraben. Aber auf der pergamentenen Stirn prangte ein großes Pflaster, eingetrocknete Reste von Blut zierten die feine Seidenbluse. Doch die Lebensfreude blitzte ungemindert aus ihrem Gesicht. »Wie stellen Sie sich das vor? Meine Enkeltochter ist meine einzige Verwandte. Chrissi hat beileibe etwas anderes zu tun, als sich den ganzen Tag um mich zu kümmern. Sie sorgt ohnehin schon so liebevoll für mich, bezahlt mir eine Zugehfrau, eine Freundin kommt, die Gärtnerin ist. Zudem besucht sie mich regelmäßig. Mehr kann ich wohl kaum von ihr verlangen.« Obwohl er diese Argumente zur Genüge kannte und durchaus einsah, war Daniel damit nicht zufrieden. »Sie sehen doch selbst, daß es zu gefährlich ist. Diesmal ist der Unfall noch glimpflich abgegangen, weil ich sofort zur Stelle sein konnte. Aber stellen Sie sich vor, Sie stürzen des Nachts die steile Treppe hinunter und sind nicht mehr in der Lage, mich zu rufen. Was dann?« sprach er weiter eindringlich auf die elegant gekleidete Dame ein, die ein feiner Duft nach Lavendel umwehte, der nicht recht zu ihrem zerschundenen Äußeren passen wollte. »Wollen Sie mir einreden, ich soll in ein Altersheim umziehen?«
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