Zwischenprüfungsarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Christian-Albrechts-Universität Kiel (Institut für Neuere Deutsche Literatur- und Medienwissenschaften), Veranstaltung: Proseminar: Der Verfall einer Familie in Emile Zolas "Der Totschläger" und Thomas Manns , Sprache: Deutsch, Abstract: Thomas Manns meistbeachtetes Werk Buddenbrooks ist und war bereits häufig Gegenstand eingehender literaturwissenschaftlicher Analysen. Siegfried Lenz schreibt sogar über diesen Roman, er sei mittlerweile "ausgefragt nach allen Regeln der Kunst (...) alles ist festgestellt, und zwar so umfänglich, dass Unsicherheiten im ,Verstehen' kaum noch vorkommen dürften." Tatsächlich weckt die Lektüre der Buddenbrooks jedoch unwillkürlich Verständnis für so viel Forschungsinteresse. Die vom Anfang zwanzigjährigen Thomas Mann meisterhaft komponierte Verfallsgeschichte einer bürgerlichen Familie ist schlicht erstaunlich. Die Detailgenauigkeit, die ruhige und doch fesselnde Erzählweise, die entlarvenden Personenbeschreibungen, im Ganzen, die kaum auslotbare Vielschichtigkeit des Romans, machen ihn einzigartig. Auch Lenz beschließt seine Ausführungen über die Buddenbrooks dementsprechend: "Es ist wohl schon so, daß man dieses welthaltige Erzählwerk als Leser nur annäherungsweise ausmessen kann." Um diesen Gedanken Rechnung zu tragen, befasst sich auch die vorliegende Arbeit nur mit einem Teilaspekt des Jahrhundertwerkes, genauer gesagt, nur mit einer Figur: Christian Buddenbrook. Dieser höchst beachtenswerte Charakter zieht unwillkürlich die Aufmerksamkeit des Lesers an. Mit seinen unterhaltsamen Eigenschaften sorgt er bereits als Kind in Gesellschaften für Kurzweil. Doch trotz aller Komik die dieser Figur innewohnt, trotz allem Witz, die sie versprüht, zeichnet sie sich doch auch durch Merkmale des Verfalls aus. Jenes Leitmotiv der Buddenbrooks, das Thomas Mann bereits durch den Untertitel des Werkes, Verfall einer Familie, deutlich macht, findet sich besonders bei Christian wieder: Immer wieder plagen ihn die verschiedensten Leiden, stets ist er krank. Diese immerwährende Krankheit wird zum zweiten wesentlichen Charaktermerkmal Christians, das häufig in die zweifelhafte Nähe zur Hypochondrie gerückt wird und so ebenfalls eine gewisse Komik in sich birgt.
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