Für viele Historiker ist Christian I. von Anhalt-Bernburg ein rotes Tuch: Er war einer jener Kleinfürsten, die mit dem drohenden Krieg ein loses Spiel trieben und die konfessionellen Spannungen anheizten. Zudem galt er als Spieler und Hasardeur. Doch gleichzeitig wird er bis heute als weiser Staatsmann gepriesen: Als einer der wenigen in Deutschland vermochte er über die Grenzen des im Augsburger Kompromiss erstarrten Reiches hinauszublicken und die drohenden Gefährdungen für Deutschland klar zu erkennen. So viel dürfte feststehen: Christian fasziniert die Menschen bis heute. Klaus Deinet gelingt es, vor dem historischen Hintergrund politischer und konfessioneller Machtkämpfe in anschaulicher Sprache die Persönlichkeit des Fürsten nachzuzeichnen.