In Zeiten der Kirchen- und Glaubenskrise sind die sozialen Leistungen der Kirchen weiterhin anerkannt und finden viel Zuspruch. Caritas, Diakonisches Werk, Misereor, Brot für die Welt – das alles sind Großorganisationen des Helfens mit Spenden in Millionenhöhe. Das hat eine Vorgeschichte, die auf der Botschaft Jesu an die Armen gründet. Er predigt im Gleichnis vom Barmherzigen Samariter Nächstenliebe und identifiziert sich mit Armen, Kranken und Ausgegrenzten. Seitdem ringen einzelne Christen, christliche Gemeinden und Gemeinschaften, Theologen und Theologinnen und kirchliche Amtsträger darum, wie das Gebot der Nächstenliebe zu verstehen ist und wie sie dieser Botschaft am besten gerecht werden. Wer sind die Armen, denen man helfen soll? Ist ihnen bedingungslos zu helfen oder gibt es vielleicht auch Arme, denen Hilfe zu verweigern ist? In welchen Formen ist die Hilfe zu praktizieren? Wer ist für sie und Einrichtungen der Hilfe zuständig? Im Durchgang durch die Geschichte von den Anfängen des Christentums bis zum Ausgang des Mittelalters beschreibt und erläutert das Buch auf aktuellem Forschungsstand die theologische Reflexion über Armut und Reichtum, Arbeit und Betteln und stellt dar, wie sich die mannigfaltige Praxis des Helfens und die Einrichtungen der Hilfe wandelten. Beeindruckende Zeugnisse der Nächstenliebe zeigen sich ebenso wie die Grenzen des Helfens. Es begegnen Retter der Armen und Reiche und Mächtige, die Arme unterdrückten und ausbeuteten.