Das Buch widmet sich dem Passionsbild in Italien im Kontext einer intensivierten, auf das Leiden Christi zielenden Frömmigkeitspraxis um 1300. Im Zentrum der Fallstudie steht die monumentale Kreuzigung Christi des in Deutschland bislang unbekannten Maestro di Sant'Anastasia. Erstmals werden die einstige Aufstellung und Funktion dieses Hauptwerkes spätmittelalterlicher Skulptur in Verona rekonstruiert und zugleich dessen künstlerische Strategien und Wirkmechanismen untersucht. Indem es erstmals in die ikonographisch-ikonologische Bildtradition eingeordnet wird, kann die spezifische Rolle der Bilder für die Frömmigkeitsbewegung im 14. Jahrhundert exemplarisch aufgezeigt werden. Gerade vor dem Hintergrund der sich wandelnden Idee vom Leiden Christi tritt das innovative Potential des Maestro di Sant'Anastasia um so deutlicher hervor. Somit wird eine neue Perspektive zum Verständnis der bislang zu Unrecht kaum beachteten Skulptur des Spätmittelalters im Veneto eröffnet.
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