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This provocative, fiercely imaginative debut follows a woman trying to slip the shackles of society by controlling her body and mind in extreme ways, by one of Granta's Best of Young British Novelists. "Chrysalis is a thrilling look at how we spin silk around ourselves by watching the world on our screens."-The New York Times Book Review It was hard to be in the present, she said, but if her body were heavier and more in control, then her thoughts would clear and her mind would recover its power. What happens when a woman dares to take up space? An enigmatic young woman drastically transforms…mehr

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Produktbeschreibung
This provocative, fiercely imaginative debut follows a woman trying to slip the shackles of society by controlling her body and mind in extreme ways, by one of Granta's Best of Young British Novelists. "Chrysalis is a thrilling look at how we spin silk around ourselves by watching the world on our screens."-The New York Times Book Review It was hard to be in the present, she said, but if her body were heavier and more in control, then her thoughts would clear and her mind would recover its power. What happens when a woman dares to take up space? An enigmatic young woman drastically transforms her body, working to become bigger, stronger, and stiller in the wake of a trauma. We see her through the eyes of three people, each differently mesmerized by her, as they reckon with the consequences of her bizarre metamorphosis. Each of them leaves us with a puzzle piece of who she was before she became someone else. Elliot, a recluse who notices her at the gym, witnesses her physical evolution and becomes her first acolyte. Bella, her mother, worries about the intense effect her daughter's new way of life is beginning to have on others, and she reflects on their relationship, a close cocoon from which her daughter has broken free. Susie, her ex-colleague and best friend, offers her sanctuary and support as she makes the transition to self-created online phenomenon, posting viral meditation videos that encourage her followers to join her in achieving self-sufficiency by isolating themselves from everyone else in their lives. Uncanny, alluring, and intimate, Chrysalis raises vital questions about selfhood and solitude. This daring novel asks if it is possible for a woman to have agency over her body while remaining part of society, and then offers its own explosive answer.

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Autorenporträt
Anna Metcalfe was born in Germany. Her short fiction has been published in The Best British Short Stories, The Dublin Review, and Lighthouse Journal, among other places, and has been shortlisted for the Bridport Short Story Prize and the Sunday Times Short Story Award. She is the author of a story collection, Blind Water Pass, which was published in the UK. She teaches creative writing at the University of Birmingham. Chrysalis is her first novel.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung

Die Verwandlung
Die Protagonistin in Anna Metcalfes Debüt „Chrysalis“ nimmt sich,
was sie will – und taucht in dem Roman selbst nie auf.
Sie trainiert im Fitnessstudio mit Bluse und isst mehrere Hauptgerichte gleichzeitig. Mit Arbeiten möchte sie ihre Zeit nicht verschwenden, sie denkt lieber darüber nach, welcher Edelstein sie ist. Sie bewegt sich anmutig und läuft auf einem roten Teppich, gestrickt von ihrem Selbstvertrauen. Ihr gehört die Welt, weil sie sich nimmt, was sie will. Und wenn sie weint oder schwitzt, dann möchte man ein Glas unter ihren Körper halten, um das aufzufangen, was sie zu verlieren droht. Denn Körperflüssigkeiten sind bei ihr nicht mehr unvermeidbarer Beifang menschlicher Existenz, sondern der Versuch, etwas Unfassbares greifen zu können.
Sie, das ist die Hauptfigur in „Chrysalis“, dem Debütroman der britischen Autorin Anna Metcalfe, die mit Kurzgeschichten bekannt und im vergangenen Jahr von Granta, der wichtigsten englischen Literaturzeitschrift, unter die besten britischen Autoren unter 40 gewählt wurde. An der Universität Birmingham unterrichtet sie Kreatives Schreiben – Studierende könnten sich nun also auch am Buch ihrer Dozentin abarbeiten.
Vor allem an ihr, der schillernd-verstörenden Frau ohne Namen, die für 268 Seiten gefühlschaotischer Wallungen verantwortlich ist. Anstatt sie sprechen zu lassen, findet die Annäherung durch die detailgenauen und lebendigen Erzählungen ihr nahestehender Menschen statt, Elliot, ihrer Mutter Bella und Susie.
Elliot, introvertiertes Arbeitstier, der in seiner Freizeit Sprachen nicht zur Verständigung lernt, sondern um dem Erschlaffen seiner Gesichtsmuskulatur entgegenzuwirken, begegnet ihr im Fitnessstudio. Mit Bella reist man durch ihre von Trost- und Rastlosigkeit geprägte Kindheit und ihre Freundin Susie beschreibt ein kurzes und intensives WG-Leben. Die Beziehungen unterscheiden sich nur in Nuancen voneinander, im Kern sind sie gleich. Mehr parasitär als symbiotisch saugt sie an allem, in dem sie Saft vermutet. Und sie saugt so lange, bis sie voll ist – oder eben kein Saft mehr da.
Den Saft braucht sie für ihre Chrysalis, ein aus der Zoologie abgeleitetes Phänomen der Verwandlung von Larve zu Insekt. Die Erzählung zeichnet ihren Weg vom bedürftigen Mädchen zur unabhängigen Frau nach. Weil der Roman im Fitnessstudio beginnt, dem Epizentrum der normschönen Selbstoptimierung, meint man, eine Raupe-Schmetterling-Metamorphose erleben zu dürfen. Dem ist nicht so. Während Schmetterlinge friedlich durch die Gegend fliegen, ist sie konstant damit beschäftigt, mit abgestorbenen Teilen ihres bleiernen Kokons Menschen zu verletzen. All ihre Beziehungen sind von einem ungewöhnlichen Nähe-Distanz-Verhältnis geprägt, von Abhängigkeit, Macht und Missbrauch. Von Bedürftigkeit und Abgrenzung und extremen Gefühlen. Ihre Freundin Susie schreibt: „Sobald man sie einmal kennengelernt hat, ist es schwer, in die Zeit davor zurückzufinden.“ So nimmt der Lesende die eigene Beziehung zur Hauptfigur auch wahr, und es fällt schwer, den Roman wegzulegen. Zu unberechenbar ist die Handlung, zu unorthodox der Charakter der abwesenden Protagonistin.
Mit der Erzählung einer Frau, die auf zerstörerische Weise versucht, ihren Lebensweg zu finden, verhandelt Anna Metcalfe die Rolle der Frau und das Verständnis von Liebe und Abhängigkeit neu. Damit hält sie vor allem den Menschen einen Spiegel vor, deren Prioritätensetzung sich ausnahmslos an den eigenen Bedürfnissen orientiert. Social Media spielt am Ende dann auch noch eine Rolle – wie könnte es auch nicht? –, und keine besonders gute.
„Chrysalis“ ist ein Roman der schönen Worte, der großen Emotionen und auch der Ratlosigkeit. Es ist leicht, gar unvermeidbar, die Gefühlswelt der Protagonisten und Protagonistinnen ebenfalls zu durchleben. Und auch wenn man es bis dato nicht wusste: wenn sie vom Kummerkoma oder von Wutwellen spricht, dann spürt man ganz genau, was sie damit meint. Gleichzeitig steht zwischen den Zeilen mindestens ein weiteres Buch und deshalb liest sich „Chrysalis“ nicht nur wie die Geschichte einer suchenden Frau, sondern auch wie eine teils bittere Beobachtung gesellschaftlicher Entwicklungen. Das Ende bleibt offen. Das kann kaum anders sein, denn es ist gerade die Ungreifbarkeit des ambivalenten Charakters im leeren Zentrum des Romans, die ihn so lesenswert macht.
CHRISTINA LOPINSKI
Anna Metcalfe: Chrysalis. Roman. Aus dem Englischen von Eva Bonné. Rowohlt Verlag, Hamburg 2023. 272 Seiten, 24 Euro.
Mehrere Schmetterlinge befinden sich in ihrer Chrysalis, also dem Übergangsstadium von Insektenlarve zu Vollinsekt. Mit dieser Entwicklung beschäftigt sich auch der Debütroman von Anna Metcalfe – nur dass es nicht um Schmetterlinge geht.
Foto: Oli Scarff / Getty
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