Ein Edelstein in Walter Scotts Spätwerk – Zu seinem 250. Geburtstag am 15. August 2021 Das hierzulande lange zu Unrecht vergessene Buch, das zu Walter Scotts besten Werken gehört, wird zum ersten Mal seit 175 Jahren völlig neu übersetzt und beweist die Meisterschaft und hohe Sprachkunst Scotts. Nach einem wechselvollen Leben beschließt der Schotte Chrystal Croftangry, es zum Schriftsteller zu bringen. Dass er bereits an die sechzig Jahre alt ist, mindert sein Bestreben keineswegs. Croftangry beschreibt seine Geschichte und seine Motivation, berichtet von den Freuden und Leiden des Erzählens und von der Begeisterung für die Welt der Stoffe und Geschichten. Hoffen und Bangen eines angehenden Schriftstellers werden mit Witz und Ironie eindrücklich geschildert, und immer wieder macht sich Scott über sich selbst lustig. „Chrystal Croftangrys Geschichte“ zeigt Scott in Hochform, weshalb sich das Buch unter Kennern stets besonderer Beliebtheit erfreute. „Der Stil der Erzählungen ist exzellent“, schrieb Scotts erster Biograf George Lockhart, und Autor John Buchan hielt fest: „Croftangry ist Scott selbst, und einige der Texte sind das Bewegendste, das Scott je geschrieben hat.“
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Goethe und Marx, Balzac und Puschkin schätzten ihn - und doch ist Sir Walter Scott heute fast vergessen, seufzt Rezensent Gustav Seibt und rät dringend zur Wiederentdeckung. Zunächst aber widmet der Kritiker seine Besprechung der Rezeptionsgeschichte und der Frage, wie der schottische Schriftsteller von der deutschsprachigen literarischen Bühne verschwinden konnte. Lag es am "historischen Exotismus", an nachlässigen Übersetzungen oder am "altmodisch beredten" Erzählton?, fragt Seibt. Umso erfreulicher findet er den Mut des kleinen Morio Verlags, der dieses "untypische Spätwerk" von Scott nun in frischer Übersetzung von Michael Klein herausgegeben hat. Erfreut lässt sich der Kritiker ein auf den gekürzten und, wie er findet, grandios übersetzten Roman, der aus einer Rahmenhandlung und zwei Novellen besteht und vom Bankrott eines Schriftstellers, von Industrialisierung und vom Clanleben im schottischen Hochland erzählt. Nach der Lektüre reiht der Rezensent Scott einmal mehr neben Goethe, Schiller und Kleist ein.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 19.08.2021Wie das Hochland zum Gemeinplatz wurde
Walter Scott kommt im Roman "Chrystal Croftangrys Geschichte" zu überraschenden Einsichten
Ein Sechzigjähriger kehrt zum ehemaligen Herrenhaus der Familie zurück, etwas Schlossähnlichem, das inzwischen völlig heruntergekommen ist, modrig riecht und düster anmutet - eine ideale Bühne für einen schottischen Gespensterroman. Walter Scott macht etwas anderes daraus: eine Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, der eigenen wie der schottischen. Und er tut es im Bewusstsein, dass die Romantiker die Wildnis der nördlichen Inseln bereits ausgewrungen haben. Der wohl meistgelesene Autor Europas im frühen neunzehnten Jahrhundert, den Goethe pries und der Nachahmer in Manzoni, Puschkin oder Hugo fand, der Begründer des historischen Romans also, war um 1825 in eine große Krise geschlittert. Er hatte sich durch massive Kredite für einen Verlag und sein Anwesen Abbotsford hoch verschuldet und musste, ähnlich wie Mark Twain später, wie eine Maschine schreiben, um seine Gläubiger zu befriedigen, was jedoch erst nach seinem Tod gelang.
Lange hatte er anonym seine schottischen Romane über die nähere Vergangenheit geschrieben - er war einfach "der Autor der Waverley-Romane". Doch nun musste er Farbe bekennen. Als Walter Scott schrieb er Auftragsarbeiten wie etwa eine neunbändige Biographie Napoleons. Doch konnte er währenddessen seine romantisch- erzählerische Ader nicht ruhen lassen. Parallel zur Brotarbeit also entstanden weiter Romane und Erzählungen. Das Begleitwerk zu Napoleon wurden die Erzählungen von Chrystal Croftangry, die nun in einer neuen Übersetzung auf Deutsch vorliegen. Chrystal Croftangry - der gälische Name bedeutet "Gut des Königs" - ist jener anfangs erwähnte Sechzigjährige, und er ist zu einem guten Teil auch Scott selbst. Die Romanfigur hat ihr Erbe durch Spielsucht verjubelt, nun will sie sich durch das Schreiben retten.
Zunächst also ein Besuch im Schloss der Ahnen, das ihm nicht mehr gehört, ein Besuch, der ihn desillusioniert. Warum soll er auf dem Lande wohnen? Es ist unbequem dort, zu viel Luftzug, keine Bibliotheken! Jetzt hilft nur noch, sich durch Schreiben die Welt zurückzuerobern, die Vergangenheit, die Welt der Ahnen, zu denen er real keinen Zugang mehr hat. Wie Abbotsford, jenes Schloss im Baronial Style, das Scott nach einem Wort Fontanes "einem halben Hundert Schlagwörter zu Liebe gebaut" hatte, einen architektonischen Versuch darstellt, die Vergangenheit in ein Mausoleum zu bannen, so bemühte sich der Schriftsteller in seinen Romanen, das alte Schottland wieder aufleben zu lassen. Doch nicht ohne Selbstironie. Das ist etwas, was wir mit Scott nicht oft verbinden, doch möglicherweise wird es besonders aktiv, wenn der Autor unter Schreibdruck gerät.
Der orientierungslose Chrystal besucht die alte Hausdienerin, die ihn nicht erkennt und umso bissigere Kommentare über ihn als einstigen Herrensohn auf Lager hat. Das hilft ihm, realistischer zu werden, das Projekt Rückkehr anders als im Wiedererwerb seines eigenen Hauses zu finden. Nein, es soll die Literatur sein, in der er sich Heimat und Vergangenheit von nun an erschafft. Chrystal lässt sich - wie zur selben Zeit auch die Brüder Grimm - von einer alten Dame Geschichten aus dem alten Schottland erzählen und bringt sie zu Papier. Darin geht es um die Wildheit und die Ehre der von den Briten in Culloden geschlagenen Hochländer, also auch um die Beziehungen zwischen Moderne und Archaik, zwischen (englischen) Institutionen und schottischen Clantraditionen, also auch um Kolonialismus, Gewalt, Widerstand, Irrationalität in einer sich wandelnden Gesellschaft.
Die erste Erzählung handelt von der Witwe eines Hochlandräubers, die ihren Sohn gern in den Fußstapfen des Vaters sähe. Aber nein, er schließt sich lieber den britischen Rotröcken an, die in Nordamerika gegen die Unabhängigkeitsbewegung der Amerikaner kämpfen. So weit kommt es jedoch nicht, denn der junge Mann wird mit einem Hexentrank seiner Mutter zu Hause zurückgehalten, sodass ihm nun Strafe fürs Desertieren droht, und die ist entehrend. Als die Strafexpedition ihn abholen will, erschießt er deren Anführer. In einem Gerichtsprozess versucht der Richter Verständnis für die Zwickmühle aufzubringen, in die der Hochländer geraten war: zwischen Mutter und Pflicht. Es hilft nichts, er wird exekutiert.
Ähnlich blutig auch die Geschichte von zwei Viehtreibern, der eine Hochländer, der andere Engländer, die gute Freunde sind. Doch aufgrund eines Missverständnisses werden sie zu giftigen Feinden. Hier zeichnet Scott die intrikaten Linien auf, die zwischen Menschen entstehen können, wenn sie zwischen ihren moralischen Werten und den Clans stehen, denen sie auch zugehören und deren Verhalten in Fleisch und Blut übergegangen ist. Gerade in dieser Geschichte zeigt der Autor Gerechtigkeitssinn und erinnert, in kleinerer Form, an "Hadschi Murat", den großen Roman von Tolstoi, in dem es um ähnliche Konflikte zwischen Nordkaukasiern und Russen geht - und die sind bis heute noch nicht beendet: "Beide haben Anspruch auf unser Mitleid, denn es handelt sich um Männer, die aus Unkenntnis über die Denkweisen im Land des jeweils anderen handelten; sie waren lediglich irregeleitet und nicht vorsätzlich vom Pfad des richtigen Verhaltens geraten." Viele Konflikte laufen auch heute genau an dieser Linie entlang.
Scott beschwört natürlich auch ein altes Schottland mit dessen Aberglauben und Schwüren, mit emotionalen Ausbrüchen und knochenharten Einstellungen. Macbeth ist nicht weit, die Niederlage der Jakobiten - also der Anhänger des Bonnie Prince Charlie, auf dessen Rückkehr sie hofften und für den sie gegen die Engländer kämpften - sitzt wie ein Stachel in den Erzählungen, und auch Stevenson, der andere große schottische Schriftsteller, sollte sich daran weiter reiben. Scott, dessen Bild heute schottische Banknoten ziert, hat auf seine Weise versucht, die Urfeinde und doch oft Verbündeten England und Schottland näherzubringen. Insbesondere als er den ersten Besuch eines englischen Königs seit 170 Jahren in Edinburgh organisierte und dies zu einem großen PR-Ereignis machen konnte, ging es ihm um die Heilung alter Wunden. In seinen Erzählungen bilden die Tartans und Kilts symbolische Abgrenzungen, denn sie waren von den Engländern verboten worden. Als Georg IV. nun nach Edinburgh kam, trumpfte Scott als Regisseur mit Schottenröcken und Dudelsackparaden auf. Das Verbotene erhielt einen öffentlichen Auftritt, der englische König wurde als Hochländer eingekleidet. Die Aufmärsche zu seinen Ehren halfen der Nation, zu einer wenigstens symbolischen Identität zu finden, sodass die Monarchie sich bis heute gern ins schottische Balmoral begibt und Touristen sich mit Kilts und Tartans eindecken.
Der mit Kinderlähmung geschlagene Scott war einer der produktivsten Menschen, die man sich vorstellen kann, sowohl in der realen wie in der imaginären Welt. Seine antiquarische Seite diente ihm ähnlich wie der Nation als Rückzug von den Erfordernissen der Moderne, aber sie gab ihm auch die Kraft, diese weiter voranzubringen. Die Erzählungen, die in der Übersetzung um eine indische Episode gekürzt wurden, werden abgerundet durch die Zweifel, die der Autor im Text an seinen Werken hat. Ein Freund, dem er sie vorlegt, antwortet vorsichtig: Ja, "Die Räuber" von Schiller, die lege man nicht so leicht aus der Hand, aber Chrystals Erzählungen, gibt er zu bedenken, hätten den Vorzug, dass man sie aus der Hand legen könne. Darauf muss sich Chrystal erst mal einen Reim machen. Der Autor Scott aber hatte seinen Spaß daran, und wir haben ihn nun mit ihm. ELMAR SCHENKEL.
Sir Walter Scott: "Chrystal Croftangrys Geschichte".
Hrsg., aus dem Englischen und mit einem Nachwort von Michael Klein. Morio Verlag, Heidelberg 2021. 318 S., geb., 25,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Walter Scott kommt im Roman "Chrystal Croftangrys Geschichte" zu überraschenden Einsichten
Ein Sechzigjähriger kehrt zum ehemaligen Herrenhaus der Familie zurück, etwas Schlossähnlichem, das inzwischen völlig heruntergekommen ist, modrig riecht und düster anmutet - eine ideale Bühne für einen schottischen Gespensterroman. Walter Scott macht etwas anderes daraus: eine Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, der eigenen wie der schottischen. Und er tut es im Bewusstsein, dass die Romantiker die Wildnis der nördlichen Inseln bereits ausgewrungen haben. Der wohl meistgelesene Autor Europas im frühen neunzehnten Jahrhundert, den Goethe pries und der Nachahmer in Manzoni, Puschkin oder Hugo fand, der Begründer des historischen Romans also, war um 1825 in eine große Krise geschlittert. Er hatte sich durch massive Kredite für einen Verlag und sein Anwesen Abbotsford hoch verschuldet und musste, ähnlich wie Mark Twain später, wie eine Maschine schreiben, um seine Gläubiger zu befriedigen, was jedoch erst nach seinem Tod gelang.
Lange hatte er anonym seine schottischen Romane über die nähere Vergangenheit geschrieben - er war einfach "der Autor der Waverley-Romane". Doch nun musste er Farbe bekennen. Als Walter Scott schrieb er Auftragsarbeiten wie etwa eine neunbändige Biographie Napoleons. Doch konnte er währenddessen seine romantisch- erzählerische Ader nicht ruhen lassen. Parallel zur Brotarbeit also entstanden weiter Romane und Erzählungen. Das Begleitwerk zu Napoleon wurden die Erzählungen von Chrystal Croftangry, die nun in einer neuen Übersetzung auf Deutsch vorliegen. Chrystal Croftangry - der gälische Name bedeutet "Gut des Königs" - ist jener anfangs erwähnte Sechzigjährige, und er ist zu einem guten Teil auch Scott selbst. Die Romanfigur hat ihr Erbe durch Spielsucht verjubelt, nun will sie sich durch das Schreiben retten.
Zunächst also ein Besuch im Schloss der Ahnen, das ihm nicht mehr gehört, ein Besuch, der ihn desillusioniert. Warum soll er auf dem Lande wohnen? Es ist unbequem dort, zu viel Luftzug, keine Bibliotheken! Jetzt hilft nur noch, sich durch Schreiben die Welt zurückzuerobern, die Vergangenheit, die Welt der Ahnen, zu denen er real keinen Zugang mehr hat. Wie Abbotsford, jenes Schloss im Baronial Style, das Scott nach einem Wort Fontanes "einem halben Hundert Schlagwörter zu Liebe gebaut" hatte, einen architektonischen Versuch darstellt, die Vergangenheit in ein Mausoleum zu bannen, so bemühte sich der Schriftsteller in seinen Romanen, das alte Schottland wieder aufleben zu lassen. Doch nicht ohne Selbstironie. Das ist etwas, was wir mit Scott nicht oft verbinden, doch möglicherweise wird es besonders aktiv, wenn der Autor unter Schreibdruck gerät.
Der orientierungslose Chrystal besucht die alte Hausdienerin, die ihn nicht erkennt und umso bissigere Kommentare über ihn als einstigen Herrensohn auf Lager hat. Das hilft ihm, realistischer zu werden, das Projekt Rückkehr anders als im Wiedererwerb seines eigenen Hauses zu finden. Nein, es soll die Literatur sein, in der er sich Heimat und Vergangenheit von nun an erschafft. Chrystal lässt sich - wie zur selben Zeit auch die Brüder Grimm - von einer alten Dame Geschichten aus dem alten Schottland erzählen und bringt sie zu Papier. Darin geht es um die Wildheit und die Ehre der von den Briten in Culloden geschlagenen Hochländer, also auch um die Beziehungen zwischen Moderne und Archaik, zwischen (englischen) Institutionen und schottischen Clantraditionen, also auch um Kolonialismus, Gewalt, Widerstand, Irrationalität in einer sich wandelnden Gesellschaft.
Die erste Erzählung handelt von der Witwe eines Hochlandräubers, die ihren Sohn gern in den Fußstapfen des Vaters sähe. Aber nein, er schließt sich lieber den britischen Rotröcken an, die in Nordamerika gegen die Unabhängigkeitsbewegung der Amerikaner kämpfen. So weit kommt es jedoch nicht, denn der junge Mann wird mit einem Hexentrank seiner Mutter zu Hause zurückgehalten, sodass ihm nun Strafe fürs Desertieren droht, und die ist entehrend. Als die Strafexpedition ihn abholen will, erschießt er deren Anführer. In einem Gerichtsprozess versucht der Richter Verständnis für die Zwickmühle aufzubringen, in die der Hochländer geraten war: zwischen Mutter und Pflicht. Es hilft nichts, er wird exekutiert.
Ähnlich blutig auch die Geschichte von zwei Viehtreibern, der eine Hochländer, der andere Engländer, die gute Freunde sind. Doch aufgrund eines Missverständnisses werden sie zu giftigen Feinden. Hier zeichnet Scott die intrikaten Linien auf, die zwischen Menschen entstehen können, wenn sie zwischen ihren moralischen Werten und den Clans stehen, denen sie auch zugehören und deren Verhalten in Fleisch und Blut übergegangen ist. Gerade in dieser Geschichte zeigt der Autor Gerechtigkeitssinn und erinnert, in kleinerer Form, an "Hadschi Murat", den großen Roman von Tolstoi, in dem es um ähnliche Konflikte zwischen Nordkaukasiern und Russen geht - und die sind bis heute noch nicht beendet: "Beide haben Anspruch auf unser Mitleid, denn es handelt sich um Männer, die aus Unkenntnis über die Denkweisen im Land des jeweils anderen handelten; sie waren lediglich irregeleitet und nicht vorsätzlich vom Pfad des richtigen Verhaltens geraten." Viele Konflikte laufen auch heute genau an dieser Linie entlang.
Scott beschwört natürlich auch ein altes Schottland mit dessen Aberglauben und Schwüren, mit emotionalen Ausbrüchen und knochenharten Einstellungen. Macbeth ist nicht weit, die Niederlage der Jakobiten - also der Anhänger des Bonnie Prince Charlie, auf dessen Rückkehr sie hofften und für den sie gegen die Engländer kämpften - sitzt wie ein Stachel in den Erzählungen, und auch Stevenson, der andere große schottische Schriftsteller, sollte sich daran weiter reiben. Scott, dessen Bild heute schottische Banknoten ziert, hat auf seine Weise versucht, die Urfeinde und doch oft Verbündeten England und Schottland näherzubringen. Insbesondere als er den ersten Besuch eines englischen Königs seit 170 Jahren in Edinburgh organisierte und dies zu einem großen PR-Ereignis machen konnte, ging es ihm um die Heilung alter Wunden. In seinen Erzählungen bilden die Tartans und Kilts symbolische Abgrenzungen, denn sie waren von den Engländern verboten worden. Als Georg IV. nun nach Edinburgh kam, trumpfte Scott als Regisseur mit Schottenröcken und Dudelsackparaden auf. Das Verbotene erhielt einen öffentlichen Auftritt, der englische König wurde als Hochländer eingekleidet. Die Aufmärsche zu seinen Ehren halfen der Nation, zu einer wenigstens symbolischen Identität zu finden, sodass die Monarchie sich bis heute gern ins schottische Balmoral begibt und Touristen sich mit Kilts und Tartans eindecken.
Der mit Kinderlähmung geschlagene Scott war einer der produktivsten Menschen, die man sich vorstellen kann, sowohl in der realen wie in der imaginären Welt. Seine antiquarische Seite diente ihm ähnlich wie der Nation als Rückzug von den Erfordernissen der Moderne, aber sie gab ihm auch die Kraft, diese weiter voranzubringen. Die Erzählungen, die in der Übersetzung um eine indische Episode gekürzt wurden, werden abgerundet durch die Zweifel, die der Autor im Text an seinen Werken hat. Ein Freund, dem er sie vorlegt, antwortet vorsichtig: Ja, "Die Räuber" von Schiller, die lege man nicht so leicht aus der Hand, aber Chrystals Erzählungen, gibt er zu bedenken, hätten den Vorzug, dass man sie aus der Hand legen könne. Darauf muss sich Chrystal erst mal einen Reim machen. Der Autor Scott aber hatte seinen Spaß daran, und wir haben ihn nun mit ihm. ELMAR SCHENKEL.
Sir Walter Scott: "Chrystal Croftangrys Geschichte".
Hrsg., aus dem Englischen und mit einem Nachwort von Michael Klein. Morio Verlag, Heidelberg 2021. 318 S., geb., 25,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 28.12.2021Womit Karl Marx entspannte
Sir Walter Scott, der Begründer des Historischen Romans, ist ins literarische Hintertreffen geraten. Wie schade. Kleine Einladung zum Wiederentdecken
Einen Autor, den Goethe und Heine, Karl Marx und Theodor Fontane bewunderten, mit dem sich Balzac und Puschkin beschäftigten, dem Georg Lukács noch im 20. Jahrhundert eine lange Abhandlung widmete – sollte man den nicht kennen? Aber wer kennt eigentlich noch die dickleibigen Romane von Sir Walter Scott, der diesen Sommer 250. Geburtstag hatte? Zu diesem Datum, dem 15. August, schrieb Fontane 1871 – längst mit dem deutsch-französischen Krieg beschäftigt – noch ein respektvolles Zeitungsblatt.
Jetzt, 150 Jahre später, ist nicht einmal in England oder Schottland viel passiert. Scott, einer der populärsten Schriftsteller aller Zeiten, ist in der Flut der Zeiten untergegangen wie ein vollbesetztes Hochseeschiff, mit Mann, Mädchen und Maus, mit allen seinen vielgeliebten und beweinten Gestalten, zum Beispiel der nur in der Oper überlebenden Braut von Lammermoor. Nur der edle Ritter Ivanhoe hat sich auf die Planken von Jugendbuch und Film gerettet, dabei ist er eher untypisch für das ganz auf Schottland gerichtete Werk seines Erfinders.
Heine nannte Scotts Romane 1822 „den Jungfernkranz der Lesewelt“, anspielend auf den „Freischütz“ von Carl Maria von Weber, dessen Melodien damals ganz Berlin summte. Goethe unterhielt sich mehrmals einlässlich mit Eckermann über den britischen Kollegen, Karl Marx las ihn zur Entspannung, im Wechsel mit Balzac, denn an beiden Erzählern schätzte er den historisch-sozialen Materialreichtum. Fontane sah in dem Umstand, dass Scotts erster Roman im selben Jahr erschien, in dem Napoleon unterging, ein Zeichen der Zeit.
Und aus diesem Gedanken entwickelte noch Lukács 1954 seine Theorie des historischen Roman: Das Zeitalter der Revolution habe Geschichte zum Massenerlebnis gemacht und darum eine Erzählform hervorgebracht, die alle Lebensverhältnisse, auch die des Alltags, als historisch wandelbar vorführte. Zuvor waren Geschichtserzählungen Königsdramen gewesen, auch wenn sie nicht auf der Bühne gezeigt wurden, sie spielten bei Helden und Herrschern und ihren Frauen. Diese großen Menschen trugen oft unhistorische Kostüme, zum Beispiel Versailler Schnallenschuhe und Perücken, auch wenn sie alte Römer oder Griechen waren.
Scott änderte beides: die Hauptfiguren und die Kostüme. Er zeigte durchschnittliche Helden, und er stellte sie in minutiös, mit archäologischer Akribie ausgemalte Umgebungen. Es ging also um Zeitbilder und um die Erfahrung übergreifender Prozesse des Wandels bei Menschen wie der Leserin und mir. Der behäbige Gentleman mit Finanzsorgen, der Viehtreiber, ein kleinadeliger Ritter, das ausgestoßene Gschwerl im Wald mit seinem Robin Hood, der fette Mönch, der verfolgte Jude: So sind Scotts Figuren. Und immer wieder zeigt er Übergangsgesellschaften, am ausführlichsten am Beispiel des heimischen Schottland den Untergang der wilden Hochlandclans, oder im „Ivanhoe“ den fortdauernden Zwiespalt im Gefolge der normannischen Eroberung Englands von 1066, die eine Zweiklassengesellschaft von französischen Rittern und angelsächsischen Grundbesitzern geschaffen hatte.
Dabei gingen historischer Exotismus – die Ausmalung einer reizvoll fremden Vergangenheit – und sentimentale Identifikationsangebote eine damals unwiderstehliche Verbindung ein. Die für Marx und Lukács bezwingende Größe von Scott bestand nun darin, dass daraus keine Nostalgie wurde. Scott schilderte das Vergangene liebevoll, oft mit Humor, aber er trauerte ihm nicht nach. Diese Fähigkeit zu einfühlsamer Distanz hat er Fontane vererbt, dessen märkischer Adel durchaus etwas von den schottischen Clans hat, denen Scott den Nachruf schrieb: ehrwürdig, aber historisch überlebt.
Aber all diesen Wirkungen zum Trotz: Scott ist weg. In Deutschland kann es auch an den Übersetzungen liegen, die ganz überwiegend auf Vorlagen des 19. Jahrhunderts zurückgehen und die gewissenlose Schludrigkeit einer Übersetzerindustrie zeigen, die Arno Schmidt am Beispiel des „Lederstrumpf“-Autors James Fenimore Cooper geißelte. Dabei sind freche Kürzungen nicht einmal das Hauptproblem. Schlimmer ist die Verfehlung von Scotts Stillage. Der Erzählerton ist distinguiert, altmodisch beredt, man fühlt sich gleich am Kaminfeuer sitzend und kann diese fast lateinisch-rhythmisch rollenden Bücher allein dieses Tons wegen lieben. Die durchaus dramatischen Handlungen entsteigen dem Gewoge so langsam und allmählich, dass oft süße Folter daraus wird. Der europäische Roman hat schon bald auf grellere Wirkungen gesetzt, und der behagliche Scott blieb seither in den vielen schmuddeligen Oktavausgaben der Antiquariate vergraben.
Rühmen muss man daher das Wagnis eines kleinen Verlags, der zum Jubeljahr doch eine Neuübersetzung herausgebracht hat. Michael Klein überträgt ein allerdings untypisches Spätwerk Scotts, die „Chronicles of the Canongate“ unter dem Titel „Chrystal Croftangrys Geschichte“. Warum er den Titel änderte und einiges von dem Buch wegließ, erklärt er plausibel, es braucht hier nicht wiederholt zu werden. Denn entscheidend ist: Das, was Klein übersetzt hat, blieb unangetastet und er hat es so gut gemacht wie kaum einer seiner Vorgänger.
Das für Scott ungewohnt kurze Buch bettet zwei meisterliche Novellen in eine raffinierte Rahmenerzählung ein, die seine ausführlichste Selbsterklärung als Schriftsteller enthält. Der fiktive Verfasser hat einen Bankrott hinter sich (wie Scott damals selbst) und zieht sich von der Welt zurück, um zu schreiben. Seine Geschichten, die er sich von Zeitzeugen erzählen lässt, erprobt er an seiner Haushälterin, die also uns, das Lesevolk, vertritt.
Zuvor hatte der Erzähler, Mister Croftangry, den Versuch gemacht, an den Ort seiner Kindheit zurückzukehren – allein, dort steht an Stelle des Elternhauses eine inzwischen pleitegegangene moderne Fabrik, die groteskerweise gotische Spitzbogenfenster hat. Dieses Bild, das Verschwinden der Vergangenheit durch Industrialisierung und die Vergeblichkeit historistischer Aufhübschung, zeigt Scott auf der Höhe zeitdiagnostischer Bewusstheit, für ein Werk von 1827 wahrlich buchenswert.
Die beiden darin eingebetteten Novellen – selten gibt es Scott in so knapper Form – resümieren sein Lebensthema: Sie zeigen in dramatisch zugespitzter Form das vom modernen Rechtsstaat erzwungene Ende des Clanlebens im schottischen Hochland samt seinen archaischen Ehrbegriffen. Hier sollte Nacherzählung der Spannung nicht vorgreifen. Zu rühmen ist vor allem die zweite Geschichte, die von zwei befreundeten Viehtreibern handelt, die in einen tödlichen Streit geraten. Hier erreicht Scott die Wucht von Schillers „Verbrecher aus verlorener Ehre“, ja man könnte sogar von Ferne an Kleists „Michael Kohlhaas“ denken.
Was an ein noch gar nicht berührtes Thema erinnert: Scotts liebevolle Zuwendung zur deutschen Literatur. Sein ganzes Werk, so hat er einmal gesagt, sei eigentlich eine Folge von Goethes „Götz von Berlichingen“. Es gibt also schon einen Grund, auch hierzulande auf den edlen Erzähler Sir Walter Scott einen herzhaften Toast auszubringen.
GUSTAV SEIBT
Die Handlung entsteigt dem
Gewoge seines Stils so langsam,
dass oft süße Folter daraus wird
Sir Walter Scott: Chrystal Croftangrys Geschichte. Roman. Aus dem Englischen übersetzt von Michael Klein. Morio Verlag, Heidelberg 2021. 318 Seiten, 25 Euro.
Sir Walter Scotts bekannteste Figur hier in einem Gemälde von Eugène Delacroix: „Rebecca und der verwundete Ivanhoe“ von 1823.
Foto: .mauritius images / Incamerastock
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Sir Walter Scott, der Begründer des Historischen Romans, ist ins literarische Hintertreffen geraten. Wie schade. Kleine Einladung zum Wiederentdecken
Einen Autor, den Goethe und Heine, Karl Marx und Theodor Fontane bewunderten, mit dem sich Balzac und Puschkin beschäftigten, dem Georg Lukács noch im 20. Jahrhundert eine lange Abhandlung widmete – sollte man den nicht kennen? Aber wer kennt eigentlich noch die dickleibigen Romane von Sir Walter Scott, der diesen Sommer 250. Geburtstag hatte? Zu diesem Datum, dem 15. August, schrieb Fontane 1871 – längst mit dem deutsch-französischen Krieg beschäftigt – noch ein respektvolles Zeitungsblatt.
Jetzt, 150 Jahre später, ist nicht einmal in England oder Schottland viel passiert. Scott, einer der populärsten Schriftsteller aller Zeiten, ist in der Flut der Zeiten untergegangen wie ein vollbesetztes Hochseeschiff, mit Mann, Mädchen und Maus, mit allen seinen vielgeliebten und beweinten Gestalten, zum Beispiel der nur in der Oper überlebenden Braut von Lammermoor. Nur der edle Ritter Ivanhoe hat sich auf die Planken von Jugendbuch und Film gerettet, dabei ist er eher untypisch für das ganz auf Schottland gerichtete Werk seines Erfinders.
Heine nannte Scotts Romane 1822 „den Jungfernkranz der Lesewelt“, anspielend auf den „Freischütz“ von Carl Maria von Weber, dessen Melodien damals ganz Berlin summte. Goethe unterhielt sich mehrmals einlässlich mit Eckermann über den britischen Kollegen, Karl Marx las ihn zur Entspannung, im Wechsel mit Balzac, denn an beiden Erzählern schätzte er den historisch-sozialen Materialreichtum. Fontane sah in dem Umstand, dass Scotts erster Roman im selben Jahr erschien, in dem Napoleon unterging, ein Zeichen der Zeit.
Und aus diesem Gedanken entwickelte noch Lukács 1954 seine Theorie des historischen Roman: Das Zeitalter der Revolution habe Geschichte zum Massenerlebnis gemacht und darum eine Erzählform hervorgebracht, die alle Lebensverhältnisse, auch die des Alltags, als historisch wandelbar vorführte. Zuvor waren Geschichtserzählungen Königsdramen gewesen, auch wenn sie nicht auf der Bühne gezeigt wurden, sie spielten bei Helden und Herrschern und ihren Frauen. Diese großen Menschen trugen oft unhistorische Kostüme, zum Beispiel Versailler Schnallenschuhe und Perücken, auch wenn sie alte Römer oder Griechen waren.
Scott änderte beides: die Hauptfiguren und die Kostüme. Er zeigte durchschnittliche Helden, und er stellte sie in minutiös, mit archäologischer Akribie ausgemalte Umgebungen. Es ging also um Zeitbilder und um die Erfahrung übergreifender Prozesse des Wandels bei Menschen wie der Leserin und mir. Der behäbige Gentleman mit Finanzsorgen, der Viehtreiber, ein kleinadeliger Ritter, das ausgestoßene Gschwerl im Wald mit seinem Robin Hood, der fette Mönch, der verfolgte Jude: So sind Scotts Figuren. Und immer wieder zeigt er Übergangsgesellschaften, am ausführlichsten am Beispiel des heimischen Schottland den Untergang der wilden Hochlandclans, oder im „Ivanhoe“ den fortdauernden Zwiespalt im Gefolge der normannischen Eroberung Englands von 1066, die eine Zweiklassengesellschaft von französischen Rittern und angelsächsischen Grundbesitzern geschaffen hatte.
Dabei gingen historischer Exotismus – die Ausmalung einer reizvoll fremden Vergangenheit – und sentimentale Identifikationsangebote eine damals unwiderstehliche Verbindung ein. Die für Marx und Lukács bezwingende Größe von Scott bestand nun darin, dass daraus keine Nostalgie wurde. Scott schilderte das Vergangene liebevoll, oft mit Humor, aber er trauerte ihm nicht nach. Diese Fähigkeit zu einfühlsamer Distanz hat er Fontane vererbt, dessen märkischer Adel durchaus etwas von den schottischen Clans hat, denen Scott den Nachruf schrieb: ehrwürdig, aber historisch überlebt.
Aber all diesen Wirkungen zum Trotz: Scott ist weg. In Deutschland kann es auch an den Übersetzungen liegen, die ganz überwiegend auf Vorlagen des 19. Jahrhunderts zurückgehen und die gewissenlose Schludrigkeit einer Übersetzerindustrie zeigen, die Arno Schmidt am Beispiel des „Lederstrumpf“-Autors James Fenimore Cooper geißelte. Dabei sind freche Kürzungen nicht einmal das Hauptproblem. Schlimmer ist die Verfehlung von Scotts Stillage. Der Erzählerton ist distinguiert, altmodisch beredt, man fühlt sich gleich am Kaminfeuer sitzend und kann diese fast lateinisch-rhythmisch rollenden Bücher allein dieses Tons wegen lieben. Die durchaus dramatischen Handlungen entsteigen dem Gewoge so langsam und allmählich, dass oft süße Folter daraus wird. Der europäische Roman hat schon bald auf grellere Wirkungen gesetzt, und der behagliche Scott blieb seither in den vielen schmuddeligen Oktavausgaben der Antiquariate vergraben.
Rühmen muss man daher das Wagnis eines kleinen Verlags, der zum Jubeljahr doch eine Neuübersetzung herausgebracht hat. Michael Klein überträgt ein allerdings untypisches Spätwerk Scotts, die „Chronicles of the Canongate“ unter dem Titel „Chrystal Croftangrys Geschichte“. Warum er den Titel änderte und einiges von dem Buch wegließ, erklärt er plausibel, es braucht hier nicht wiederholt zu werden. Denn entscheidend ist: Das, was Klein übersetzt hat, blieb unangetastet und er hat es so gut gemacht wie kaum einer seiner Vorgänger.
Das für Scott ungewohnt kurze Buch bettet zwei meisterliche Novellen in eine raffinierte Rahmenerzählung ein, die seine ausführlichste Selbsterklärung als Schriftsteller enthält. Der fiktive Verfasser hat einen Bankrott hinter sich (wie Scott damals selbst) und zieht sich von der Welt zurück, um zu schreiben. Seine Geschichten, die er sich von Zeitzeugen erzählen lässt, erprobt er an seiner Haushälterin, die also uns, das Lesevolk, vertritt.
Zuvor hatte der Erzähler, Mister Croftangry, den Versuch gemacht, an den Ort seiner Kindheit zurückzukehren – allein, dort steht an Stelle des Elternhauses eine inzwischen pleitegegangene moderne Fabrik, die groteskerweise gotische Spitzbogenfenster hat. Dieses Bild, das Verschwinden der Vergangenheit durch Industrialisierung und die Vergeblichkeit historistischer Aufhübschung, zeigt Scott auf der Höhe zeitdiagnostischer Bewusstheit, für ein Werk von 1827 wahrlich buchenswert.
Die beiden darin eingebetteten Novellen – selten gibt es Scott in so knapper Form – resümieren sein Lebensthema: Sie zeigen in dramatisch zugespitzter Form das vom modernen Rechtsstaat erzwungene Ende des Clanlebens im schottischen Hochland samt seinen archaischen Ehrbegriffen. Hier sollte Nacherzählung der Spannung nicht vorgreifen. Zu rühmen ist vor allem die zweite Geschichte, die von zwei befreundeten Viehtreibern handelt, die in einen tödlichen Streit geraten. Hier erreicht Scott die Wucht von Schillers „Verbrecher aus verlorener Ehre“, ja man könnte sogar von Ferne an Kleists „Michael Kohlhaas“ denken.
Was an ein noch gar nicht berührtes Thema erinnert: Scotts liebevolle Zuwendung zur deutschen Literatur. Sein ganzes Werk, so hat er einmal gesagt, sei eigentlich eine Folge von Goethes „Götz von Berlichingen“. Es gibt also schon einen Grund, auch hierzulande auf den edlen Erzähler Sir Walter Scott einen herzhaften Toast auszubringen.
GUSTAV SEIBT
Die Handlung entsteigt dem
Gewoge seines Stils so langsam,
dass oft süße Folter daraus wird
Sir Walter Scott: Chrystal Croftangrys Geschichte. Roman. Aus dem Englischen übersetzt von Michael Klein. Morio Verlag, Heidelberg 2021. 318 Seiten, 25 Euro.
Sir Walter Scotts bekannteste Figur hier in einem Gemälde von Eugène Delacroix: „Rebecca und der verwundete Ivanhoe“ von 1823.
Foto: .mauritius images / Incamerastock
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de