Das Pferd war bei den alten Kelten fester Bestandteil von Alltag, Kult, Politik und Krieg. Dies gilt besonders für die Treverer, die auf dem Gebiet des heutigen Belgiens, Deutschlands, Frankreichs und Luxemburgs siedelten. Simone Martinis archäologisch-historische Untersuchung der Bedeutung des Pferds und der Equiden Esel, Maultier und Maulesel bei den Treverern deckt den Zeitraum von 300 v.Chr. bis 394/5 n.Chr. ab. Über die Analyse der kultur-, wirtschafts- und militärhistorisch relevanten Bedeutung der Equiden können Aussagen sowohl über die treverische Gesellschaft als auch über die Phase der Romanisierung und deren Abschluss getroffen werden. Der Vergleich mit den umliegenden keltischen Gebieten, insbesondere in Spanien, gibt zudem Aufschluss über soziale, wirtschaftliche und politische Gegebenheiten. Von der keltischen Zeit bis in die Spätantike hinein waren die Equiden ein unentbehrlicher Bestandteil der Kultur der Treverer; sie trugen maßgeblich zur Integration in das Imperium Romanum und zur Akkulturation bei. Der zugehörige Katalogteil ist entsprechend der Abfolge der historischen Analysen in Funde in den Bereichen Militär (68 Gräber, 38 Steindenkmäler, 58 Metallfunde), Kult und Religion (128 Stein- und Bronzedenkmäler), Wirtschaft (50 Steindenkmäler), Otium (18 Steindenkmäler, 7 Mosaiken, 15 Kleinfunde) und Varia angeordnet. Die in Wagenteile und Geschirrfunde unterteilten Realienfunde, Hufschuhe, Terrakotten und Kleinfunde (häufig aus Privatsammlungen) sowie die Equidenskelettelemente werden in übersichtlichen Tabellen präsentiert. Dabei wurden sowohl die insgesamt 86 durch Skelettfunde belegten Tiere als auch die 58 als Zugtiere auf den Reliefdarstellungen nachweisbaren Equiden erfasst und ausgewertet.
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