Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte - Sonstiges, Note: 1,0, Universität Potsdam (Historisches Institut), Veranstaltung: Die Preußischen Reformen, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Partisanenkrieg hat eine gewisse Tradition im Lauf der Geschichte, entwickelte sich aber erst zunehmend im späten 18. bzw. Anfang des 19. Jahrhunderts. Von den „hit-and-run“ Taktiken der Rebellen im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg (1775-1783) abgesehen, gewann der Guerillakrieg besonders in Europa zunehmend Bedeutung, als der scheinbar unaufhaltbare Napoleon Bonaparte eine traditionelle Armee nach der anderen besiegte und demnach fast das gesamte Kontinentaleuropa unter seine Herrschaft brachte. Die darauf folgende Reaktion war der teilweise erfolgreiche Einsatz von Guerillatechniken in Spanien, Teilen Österreichs (Tirol) und Russland. Auch in Deutschland beschäftigten sich die progressiven Generäle Gerhard Johann David von Scharnhorst und August Neithardt von Gneisenau mit dem Thema der Volksbewaffnung und des Landsturms, doch wurden diese Theorien nie wie geplant in die Praxis umgesetzt. Erst Carl von Clausewitz widmete sich nach dem Sieg über Napoleon erneut der Volksbewaffnung in seinem Werk „Vom Kriege“ und stellte bedeutende Grundsätze für Strategie und Taktik des Krieges an sich, als auch der alternativen Kriegsführung (in Form des Partisanenkriegs) heraus. Ziel dieser Arbeit ist es, wichtige Aspekte und Theorien des 26. Kapitels „Volksbewaffnung“ im sechsten Buch von Clausewitz’ „Vom Kriege“ herauszuarbeiten und deren allgemeine Gültigkeit bis heute hin zu überprüfen. Im Vergleich dazu sollen die circa 130 Jahre später entstandenen Schriften Ernesto „Che“ Guevaras über den Partisanenkrieg im Zusammenhang mit der kubanischen Revolution näher betrachtet werden. Inwiefern Clausewitz’ Prinzipien sich auch in Guevaras Werken wieder finden lassen und inwieweit sich diese im 20. Jahrhundert verändert bzw. weiterentwickelt haben, soll außerdem im Rahmen dieser Untersuchung behandelt werden.