Als Kreditrisikominderungstechniken sind Close-out Netting und Collateralization nach tradierter Auffassung geeignet, das sogenannte systemische Risiko, eine seit Ausbruch der Weltfinanzkrise als gewichtiger denn je in den Vordergrund gerückte Gefahr, zu minimieren. Diese Bewertung drückt sich auch im deutschen Recht in einer umfänglichen rechtlichen Sonderbehandlung zugunsten beider Praktiken aus. Jüngere Erkenntnisse legen jedoch nahe, dass ihr Einfluss auf das systemische Risiko nicht in jedem Falle positiv ist. Florian Fuchs stellt vor diesem Hintergrund erstmals in der juristischen Durchdringung der Thematik die maßgeblichen Regelungszusammenhänge in Frage und analysiert - aufbauend auf den praktisch gängigen Vertragswerken - Schwachstellen im Gefüge des deutschen Rechts. Ergebnis der Überlegungen sind konkrete Vorschläge für eine legislative Neuorientierung insbesondere im Insolvenz- und Bankenaufsichtsrecht, welche den Finanzstandort Deutschland gestärkt zurücklassen würden. Für diese Arbeit wurde Florian Fuchs mit dem Förderpreis 2012 der von der Kreditanstalt für Wiederaufbau errichteten 'Stiftung Kapitalmarktforschung für den Finanzstandort Deutschland' ausgezeichnet. Geboren 1985; Studium der Rechtswissenschaften in Bonn; Februar 2010 - Januar 2011 Promotionsstipendium durch den 'Arbeitskreis Wirtschaft und Recht im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft'; 2012 Promotion; seit 2011 Rechtsreferendar am Oberlandesgericht Düsseldorf.
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