Fachbuch aus dem Jahr 2024 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, , Sprache: Deutsch, Abstract: Der „westliche“ Liberalismus ist in große Erklärungsnot geraten. Sowohl die Politik der Privatisierung und Globalisierung als auch die Politik der liberalen „regelbasierten Weltordnung“ mit ihren Strafaktionen durch Sanktionen und militärische Gewalt haben mit dazu beigetragen, den Rest der Welt und die Mehrheit der Weltbevölkerung in Opposition zum Westen zu bringen. „The West vs. The Rest“. Die Mehrheit der repräsentierten Weltbevölkerung beklagt den doppelten Standard einer liberalen Weltpolitik des sogenannten „freien Westens“. Seit seiner Entstehung hat der Liberalismus nie seinem universellen und universalen Anspruch genüge geleistet. Der Begriff Liberalismus entstand im frühen 19. Jahrhundert. Er bezeichnet eine philosophisch begründete Weltanschauung aus der Perspektive eines freien Bürgers und Eigentümers. Vor der Errichtung eines bürgerlichen Rechtsstaates war er eine revolutionäre, nach der Errichtung eines liberalen Rechtsstaates eine das Staats- und Gesellschaftssystem legitimierende Weltanschauung. Der Liberalismus umfasst sowohl einen erkenntnistheoretischen Aspekt, der das menschliche Subjekt als vernünftiges, weil mit Geist ausgestattetes und deshalb als selbstbestimmendes Ich auffasst, als auch ökonomische und politische Aspekte seines Tuns. Der Liberalismus wurde als eine das Leben des Menschen an sich umfassende Ideenkonstruktion von europäischen Intellektuellen entworfen. Die Freiheit des Einzelnen ist Grundprinzip dieser Lehre, die dem Menschen von Natur aus und universell zustehe. Dieses Freiheitsprinzip wurde als Antithese zur theologisch-monarchischen Lehre vom Königtum von Gottes Gnaden und der darauf gründenden Diktatur aristokratischen Grundeigentums gegenüber entworfen. Der Geschichte bürgerlich-liberaler Weltsicht und ihrer Affinität zum Faschismus werde ich in diesem Buch nachgehen.