Diese Publikation ist eine Spurensuche der bildenden Künstlerin Jana Müller, die die materiellen Dimensionen der Fotografie in raumgreifenden Mixed-Media-Installationen erforscht. Cold Lens as a Filter vereint Müllers Werke von 2001 bis 2023 und macht die Komplexität ihrer künstlerischen Recherchen in verschiedenen medialen Ebenen sicht- und erfahrbar. In der Mailkorrespondenz mit dem neuseeländischen Künstler Matthew Cowan, die während der Corona-Pandemie stattfand, gibt die Künstlerin Einblicke in ihre fotografischen Arbeitsmethoden. Sie skizziert eine Praxis, die Fotografie als kommunikatives und dokumentarisches Medium mit Prozessen des Archivierens und dessen künstlerischer Übersetzung verbindet. Jana Müller dokumentiert unter anderem Beweismittel in den Asservatenkammern deutscher Städte, stellt die polizeiliche Durchsuchung ihres Elternhauses 13 Jahre nach dem eigentlichen Ereignis im Jahr 1990 nach und setzt sich künstlerisch mit einem Spielplatz vor dem Hintergrund seiner besonderen Geschichte auseinander. Die Verwendung von Glas als Arbeitsmaterial ist für sie sowohl funktional als auch konzeptionell ein wichtiger Filter für historische Ästhetiken, temporäre Architekturen und das Abwesende als Information. Im Rahmen dieser künstlerischen Vorgehensweisen ist Müllers fotografische Praxis eine Bestandsaufnahme realer und fiktiver Ereignisse, die sich mit dem rechtlichen und künstlerischen Wahrheitsanspruch von Objekten beschäftigt.
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