Die Menschen wünschen sich ein Leben auf dem Land und möchten der Stadt den Rücken kehren - so war es schon oft zu lesen. Seit der Corona-Pandemie hat die Diskussion über Stadt-Umland-Bewegungen eine neue Dynamik. Lässt sich dieser vermeintliche Trend empirisch nachweisen - und welche Ursachen und Erklärungsansätze spielen hier eine Rolle? Diesen Fragen geht die vorliegende Studie nach. Analysiert werden Wanderungsdaten aus Nordrhein-Westfalen, die über einen langen Zeitraum Entwicklungsverläufe bis 2021 abbilden. Diese zeigen, dass der Trend zur räumlichen Dezentralisierung sich verstärkt hat und auch eher ländliche und sehr ländliche Räume einschließt. Der Kreis Euskirchen und der Hochsauerlandkreis werden in einer Fallstudienanalyse vertiefend betrachtet, um die Hintergründe besser zu verstehen. Leitfadengestützte Interviews mit Akteuren aus beiden Kreisen verweisen auf zwei bedeutsame Treiber für die positive Entwicklung der vergangenen Jahre: eine stärkere Wohnsuburbanisierung und zunehmende Rückwanderungen. Eine Online-Befragung von Expert:innen zu den Zusammenhängen zwischen Corona-Pandemie, Wohnstandortwahl und Raumentwicklung ergibt ein fundiertes Meinungsbild und rundet die Studie ab.
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