Essay aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Latinistik - Literatur, Note: 1,7, Christian-Albrechts-Universität Kiel, Sprache: Deutsch, Abstract: C. Julius Caesar schreibt als sein eigener Historiker, als ein Mann, der über den Gegenstand gut informierter ist und diesen Gegenstand aus kühler Distanz heraus darstellt. Dafür verwendet er in den Commentarii überwiegend die dritte Person Singularis, wenn er von sich spricht - selbst Cicero sprach in einem bruchstückhaft erhaltenen Commentarius von sich in der dritten Person. Dies soll im folgenden Text untersucht werden. J. E. Reijgwart argumentiert, dass es wirkt, als ob nicht Caesar persönlich spricht und schreibt, sondern vielmehr, als ob ein "Unbekannter" zwischen dem Autor und der historischen Figur Caesar eingeschoben wird, der die Rolle des Erzählers übernimmt. Die Erzählperspektive im Bellum Gallicum erscheint ambivalent, da sowohl heterodiegetische als auch homodiegetische Elemente des Erzählens vorhanden sind. Dies bedeutet, dass der Erzähler zuweilen mit der Handlungsperson Caesar identisch ist, sich dann aber wieder von ihr unterscheidet. Obwohl Caesar seine subjektiven Gefühle und Werturteile zurückhält, um einen objektiven Erzählton beizubehalten, schreibt er dennoch als Miterlebender, der aktiv am Geschehen teilnimmt. Caesar verwandelt den Leser in mehr als nur einen passiven Beobachter der Ereignisse, sondern in einen aktiven Teilnehmer, indem er die Geschehnisse sowohl aus der Perspektive eines Miterlebenden als auch in historischer Genauigkeit darstellt.
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