In einem kleinen Bergdorf bei Meran werden die Überreste eines seit Jahrzehnten vermissten Kindes entdeckt. Der Fund führt Commissario Pavarotti zurück zu den Anfängen seiner Karriere, als das Verschwinden des Jungen für eine ganze Familie in einer Katastrophe endete. Er muss sich einer alten Schuld stellen – und der unglücklichen Liebe zu Lissie von Spiegel, von der ihn eine große Lüge trennt. Der Commissario gerät in einen düsteren Strudel aus Verzweiflung und Ohnmacht.
buecher-magazin.deHinter diesem launigen Titel verbirgt sich ein düsterer, atmosphärischer Krimi mit Tiefgang. Pavarotti ist im ersten Kapitel am Abgrund, nur ein dramatischer Akt der Manipulation verhindert, dass er sich selbst die Kugel gibt. Grund ist, dass er dieselbige bereits im Band zwei versehentlich seiner Assistentin und verhinderten Liebe Lissie von Spiegel gab. Die leidet nun an einer durch die Kopfverletzung verursachten Amnesie, die es ihr unmöglich macht, sich an etwas zu erinnern, das weniger als 20 Jahre zurückliegt. Beide müssen sich gezwungenermaßen mit der Vergangenheit auseinandersetzen: in dem kleinen Bergdorf Katharinaberg im Meran, in dem auch Lissies Vater vor 20 Jahren verschwand, werden die Knochen eines Kindes in einem Kellergewölbe gefunden. Das Verschwinden des Dreijährigen war Pavarottis erster Fall. Zurück an dem Ort des Scheiterns zeigt sich, dass die Dorfbewohner noch genauso verschlossen sind wie je. Wie das Wasser des Stausees, der unter mysteriösen Bedingungen geflutet wurde, bedeckt Schweigen mehr als nur ein Geheimnis, das in der Tiefe liegt. Warum gibt es zum Beispiel keine Haustiere in Katharinaberg, speziell keine Hunde und Katzen?
© BÜCHERmagazin, Meike Dannenberg (md)
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Mit Wohlwollen bespricht Sylvia Staude diesen Krimi, in dem Elisabeth Florian ihren Commissario Luciano Pavarotti im eigentlich beschaulichen Südtirol in der Gegend von Meran ermitteln lässt, wo nun aber allerhand passiert, wie Staude informiert: Menschen werden gemordet, und es gibt "mindestens einen Hundehasser". Naja, ganz ernst nehmen kann sie den Plot nicht, aber die Kritikerin rechnet der Autorin an, Klischees weitestgehend zu vermeiden und ihre Figuren originell zu entwerfen. Das reicht ihr zum Vergnügen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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