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40 Jahre nach der PsychiatrieEnquete fehlt es der Sozialpsychiatrie immer noch an einem belastbaren und zeitgemäßen theoretischen Grundgerüst. Samuel Thoma nähert sich dem Thema aus phänomenologischanthropologischer Sicht und leistet einen Beitrag zur Erneuerung sozialpsychiatrischer Theorie und Praxis. Dieses Buch trägt zu einem aktualisierten Selbstverständnis der Sozialpsychiatrie bei: Die Phänomenologie stellt die subjektive Welterfahrung ins Zentrum der Analyse, die phänomenologische Psychiatrie untersucht die »Verrückung« dieser Welt, der Sozialpsychiatrie wiederum geht es um ein…mehr
40 Jahre nach der PsychiatrieEnquete fehlt es der Sozialpsychiatrie immer noch an einem belastbaren und zeitgemäßen theoretischen Grundgerüst. Samuel Thoma nähert sich dem Thema aus phänomenologischanthropologischer Sicht und leistet einen Beitrag zur Erneuerung sozialpsychiatrischer Theorie und Praxis. Dieses Buch trägt zu einem aktualisierten Selbstverständnis der Sozialpsychiatrie bei: Die Phänomenologie stellt die subjektive Welterfahrung ins Zentrum der Analyse, die phänomenologische Psychiatrie untersucht die »Verrückung« dieser Welt, der Sozialpsychiatrie wiederum geht es um ein subjektorien-tiertes, soziales Verständnis dieser »Verrückung« sowie um ihre sozial orientierte Therapie. Der anthropologische Blick auf den Verlust von Selbstverständlichkeit, Sinn und Regeln in sozial geteilten Räumen wirkt der Psychopathologisierung und der Stigmatisierung des radikal Anderen entgegen und begründet die praktische Gestaltung der Hilfen für psychisch erkrankte Menschen.
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Samuel Thoma hat Medizin und Philosophie in Berlin und Lyon studiert. Doktorarbeit in Philosophie an der Universität Heidelberg. Er arbeitet als Psychiater in Weiterbildung an der Immanuel Klinik Rüdersdorf, Universitätsklinik der Medizinischen Hochschule Brandenburg. Schwerpunkte seiner Forschung sind die anthropologische Psychiatrie, Versorgungsforschung und Psychiatrisierungskritik. Der Autor ist Redaktionsmitglied der Fachzeitschrift Sozialpsychiatrischen Informationen.
Inhaltsangabe
11 Vorwort des Herausgebers13 Vorwort14 Einführung24 1 Sozialpsychiatrie, phänomenologische Psychiatrie und ihr historisches Verhältnis24 Historischer Bezug von phänomenologischer Psychiatrie und SozialpsychiatrieRolle der phänomenologischen Psychiatrie für die Reform 2630 Sozialpsychiatrie35 Phänomenologische PsychiatrieHistorisches Verhältnis von Phänomenologie und Psychiatrie 38Methodisch-konzeptuelles Verhältnis von Phänomenologie und Psychiatrie 4046 Sozialpsychiatrische Kritik an der phänomenologischen Psychiatrie und AusblickTEIL EINS:Phänomenologische Theorie des Sensus communis52 2 Einleitendes zu Sensus communis, Lebenswelt und weiteren zentralen Begriffen52 Husserls Lebensweltbegriff56 Sensus communis - Lebenswelt - sozialer RaumSoziale Ordnungen 56 Sozialer Raum 5960 Umwelt, Interaktion, ResonanzUmwelt 60 Interaktion 61 Resonanz 6163 Ausblick auf die Struktur von Teil eins64 3 Kurze Begriffsgeschichte des Sensus communis64 koine aísthesis - die Einheit der Wahrnehmung und der sich empfindende Mensch71 Gemeinschaftssinn73 Common Sense78 Begriffliche KlärungVermögen der Interaktion 80»Sensus communis« als Oberbegriff, Ausblick auf weitere Kapitel 8084 4 Der sympathetische Gemeinsinn85 Allgemeine Charakteristika des Gemeinsinns90 Die Sinne und ihre EinheitDer Tast- und Berührungssinn 90 Der Geschmacks- und Geruchssinn 91Der Hörsinn 94 Der Sehsinn 9699 Die allgemeine Sinnschicht - Bezug zum inneren Sinn100 Resonanzbereitschaft und potenzielle Krisenhaftigkeit105 Sozialität des Gemeinsinns107 5 Sozialer Sinn108 Einleitende begriffliche Reflexion110 Zwischenleiblichkeit114 Zwischenleiblichkeit, geteilte Gewohnheiten und sozialer SinnFrontale Sozialität und sozialer Sinn 116Laterale Sozialität und sozialer Sinn 117 Zusammenfassung 119120 Verlust des sozialen Sinns121 Holismus der Vertrautheit124 Die Habitustheorie Pierre BourdieusKonsequenzen für die weitere Betrachtung 126128 6 Common Sense129 Einleitende begriffliche Reflexion130 Scheitern der Interaktionsgewohnheiten133 Common-Sense-WissenEpistemischer Aspekt des Common-Sense-Wissens 133Normativer Aspekt des Common-Sense-Wissens 136139 Situative Konkretion des Common-Sense-Wissens Zwischenbemerkung zu Sprichwort-Tests in der Psychiatrie 140Exkurs zum Handlungsbegriff 142143 Kreativer Pragmatismus des Common Sense144 Verlust des Bezugs zu einer allgemeinen Ordnung in der Verrücktheit147 7 Rekapitulation der drei Sensus-communis-Dimensionen147 Rückblick149 Die drei Dimensionen des Sensus communis als Erfahrungsformenvon Sozialität151 Wechselseitige Beeinflussung der DimensionenErstes Beispiel: Wechselseitige Verklammerung von Rolle und Habitus 151Zweites Beispiel: Das Taktgefühl 152154 Fundierungsbezüge155 Rolle des Sensus communis für die Erfahrung von RealitätNormalität und Realität 156158 Kreativität und Offenheit des Sensus communis und sozialer Ordnungen161 Zusammenfassung162 Zusammenfassung zum Verhältnis von Sensus communis und VerrücktheitVerrücktheit als psychische Krankheit? 164167 Ausblick: Sensus communis und sozialer RaumTEIL ZWEI:Sensus communis und sozialer Raum170 8 Zur Relevanz des sozialen Raums171 Raum und Wohnen aus phänomenologischer SichtLandschaftsraum, Lebensraum, sozialer Raum 171Ausgang vom Landschaftsraum, das Wohnen 173176 Wohnen, Sensus communis und sozialer Raum182 Mögliche Kritik am anvisierten Raumverständnis186 Konsequenz für die weitere Betrachtung und Ausblick187 9 Teilräume des sozialen Raums187 Privater RaumInteraktion im privaten Raum 188 Exkurs über das Unverstelltsein 190192 BekanntschaftsraumBekanntschaftliche Interaktion 193 Die offene Region 195Teilhabe am Bekanntschaftsraum 196198 Öffentlicher RaumAllgemeine Sichtbarkeit und Zugänglichkeit des öffentlichen Raums 199Konsequenz: Distanziertheit der Interaktion 199Rekurs auf das Unverstelltsein 202 Rigidität und Gewissheit öffentlicher Interaktionsregeln 204 Bemerkung zur politischen Rolle der Öffentlichkeit und zur »Privatisierung« von öffentlichem Raum 205206 Virtueller RaumReduzierte intermodale Interaktion im virtuellen Raum 208 Hybride Nähe 209 Konsequenzen für die Interaktion 212 Keine Normativität im virtuellen Raum? 213 Krise des Sensus communis im virtuellen Raum? 214215 Wechselverhältnis der Teilräume - Örtlichkeit, Nische und Nicht-OrteVerhältnis der Teilräume zueinander 216 Funktion des Sensus communis für das Wechselverhältnis von Räumen 217 Örtlichkeit der Räume 218Die Nische 220 Nicht-Orte 221225 10 Verlust und Therapie des sozialen Raums226 Verrücktheit des sozialen RaumsKrisenerfahrung der Verrücktheit 226 Dauerhafte und angeeignete Erfahrungen von Verrücktheit 232 Nischenbildung in der Verrücktheit 235244 Therapie des sozialen RaumsProblematisierung des psychiatrischen Raums 245 Zwischenbemerkung zu psychiatrischen Nicht-Orten als Ende einer Dialogik der Verrücktheit 247Sozialpsychiatrie als Bergung von Nischen 250 Resümee 263266 11 Rückblick und Ausblick267 Ausblick auf weiterführende Forschungsfragen269 »Homo sum ...« - Phänomenologie des Sensus communis und sozialpsychiatrische Grundhaltung272 Literaturverzeichnis
11 Vorwort des Herausgebers13 Vorwort14 Einführung24 1 Sozialpsychiatrie, phänomenologische Psychiatrie und ihr historisches Verhältnis24 Historischer Bezug von phänomenologischer Psychiatrie und SozialpsychiatrieRolle der phänomenologischen Psychiatrie für die Reform 2630 Sozialpsychiatrie35 Phänomenologische PsychiatrieHistorisches Verhältnis von Phänomenologie und Psychiatrie 38Methodisch-konzeptuelles Verhältnis von Phänomenologie und Psychiatrie 4046 Sozialpsychiatrische Kritik an der phänomenologischen Psychiatrie und AusblickTEIL EINS:Phänomenologische Theorie des Sensus communis52 2 Einleitendes zu Sensus communis, Lebenswelt und weiteren zentralen Begriffen52 Husserls Lebensweltbegriff56 Sensus communis - Lebenswelt - sozialer RaumSoziale Ordnungen 56 Sozialer Raum 5960 Umwelt, Interaktion, ResonanzUmwelt 60 Interaktion 61 Resonanz 6163 Ausblick auf die Struktur von Teil eins64 3 Kurze Begriffsgeschichte des Sensus communis64 koine aísthesis - die Einheit der Wahrnehmung und der sich empfindende Mensch71 Gemeinschaftssinn73 Common Sense78 Begriffliche KlärungVermögen der Interaktion 80»Sensus communis« als Oberbegriff, Ausblick auf weitere Kapitel 8084 4 Der sympathetische Gemeinsinn85 Allgemeine Charakteristika des Gemeinsinns90 Die Sinne und ihre EinheitDer Tast- und Berührungssinn 90 Der Geschmacks- und Geruchssinn 91Der Hörsinn 94 Der Sehsinn 9699 Die allgemeine Sinnschicht - Bezug zum inneren Sinn100 Resonanzbereitschaft und potenzielle Krisenhaftigkeit105 Sozialität des Gemeinsinns107 5 Sozialer Sinn108 Einleitende begriffliche Reflexion110 Zwischenleiblichkeit114 Zwischenleiblichkeit, geteilte Gewohnheiten und sozialer SinnFrontale Sozialität und sozialer Sinn 116Laterale Sozialität und sozialer Sinn 117 Zusammenfassung 119120 Verlust des sozialen Sinns121 Holismus der Vertrautheit124 Die Habitustheorie Pierre BourdieusKonsequenzen für die weitere Betrachtung 126128 6 Common Sense129 Einleitende begriffliche Reflexion130 Scheitern der Interaktionsgewohnheiten133 Common-Sense-WissenEpistemischer Aspekt des Common-Sense-Wissens 133Normativer Aspekt des Common-Sense-Wissens 136139 Situative Konkretion des Common-Sense-Wissens Zwischenbemerkung zu Sprichwort-Tests in der Psychiatrie 140Exkurs zum Handlungsbegriff 142143 Kreativer Pragmatismus des Common Sense144 Verlust des Bezugs zu einer allgemeinen Ordnung in der Verrücktheit147 7 Rekapitulation der drei Sensus-communis-Dimensionen147 Rückblick149 Die drei Dimensionen des Sensus communis als Erfahrungsformenvon Sozialität151 Wechselseitige Beeinflussung der DimensionenErstes Beispiel: Wechselseitige Verklammerung von Rolle und Habitus 151Zweites Beispiel: Das Taktgefühl 152154 Fundierungsbezüge155 Rolle des Sensus communis für die Erfahrung von RealitätNormalität und Realität 156158 Kreativität und Offenheit des Sensus communis und sozialer Ordnungen161 Zusammenfassung162 Zusammenfassung zum Verhältnis von Sensus communis und VerrücktheitVerrücktheit als psychische Krankheit? 164167 Ausblick: Sensus communis und sozialer RaumTEIL ZWEI:Sensus communis und sozialer Raum170 8 Zur Relevanz des sozialen Raums171 Raum und Wohnen aus phänomenologischer SichtLandschaftsraum, Lebensraum, sozialer Raum 171Ausgang vom Landschaftsraum, das Wohnen 173176 Wohnen, Sensus communis und sozialer Raum182 Mögliche Kritik am anvisierten Raumverständnis186 Konsequenz für die weitere Betrachtung und Ausblick187 9 Teilräume des sozialen Raums187 Privater RaumInteraktion im privaten Raum 188 Exkurs über das Unverstelltsein 190192 BekanntschaftsraumBekanntschaftliche Interaktion 193 Die offene Region 195Teilhabe am Bekanntschaftsraum 196198 Öffentlicher RaumAllgemeine Sichtbarkeit und Zugänglichkeit des öffentlichen Raums 199Konsequenz: Distanziertheit der Interaktion 199Rekurs auf das Unverstelltsein 202 Rigidität und Gewissheit öffentlicher Interaktionsregeln 204 Bemerkung zur politischen Rolle der Öffentlichkeit und zur »Privatisierung« von öffentlichem Raum 205206 Virtueller RaumReduzierte intermodale Interaktion im virtuellen Raum 208 Hybride Nähe 209 Konsequenzen für die Interaktion 212 Keine Normativität im virtuellen Raum? 213 Krise des Sensus communis im virtuellen Raum? 214215 Wechselverhältnis der Teilräume - Örtlichkeit, Nische und Nicht-OrteVerhältnis der Teilräume zueinander 216 Funktion des Sensus communis für das Wechselverhältnis von Räumen 217 Örtlichkeit der Räume 218Die Nische 220 Nicht-Orte 221225 10 Verlust und Therapie des sozialen Raums226 Verrücktheit des sozialen RaumsKrisenerfahrung der Verrücktheit 226 Dauerhafte und angeeignete Erfahrungen von Verrücktheit 232 Nischenbildung in der Verrücktheit 235244 Therapie des sozialen RaumsProblematisierung des psychiatrischen Raums 245 Zwischenbemerkung zu psychiatrischen Nicht-Orten als Ende einer Dialogik der Verrücktheit 247Sozialpsychiatrie als Bergung von Nischen 250 Resümee 263266 11 Rückblick und Ausblick267 Ausblick auf weiterführende Forschungsfragen269 »Homo sum ...« - Phänomenologie des Sensus communis und sozialpsychiatrische Grundhaltung272 Literaturverzeichnis
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