Nach dem Bestseller "Rose Royal" schreibt Goncourt-Preisträger Nicolas Mathieu über eine moderne Madame Bovary, die ihre Fesseln abstreift. Hélène ist fast vierzig Jahre alt. Sie hat Karriere gemacht, geheiratet, zwei Töchter bekommen und lebt in einem Architektenhaus in der Nähe von Nancy. Sie hat sich den Traum ihrer Jugend erfüllt: abhauen, das Milieu wechseln, erfolgreich sein. Christophe hingegen hat die kleine Stadt im Osten Frankreichs, in dem er und Hélène aufgewachsen sind, nie verlassen. Er verkauft Hundefutter und führt ein unentschlossenes kleines Leben. Bis er Hélène wiedertrifft. "Connemara" ist eine Geschichte über das tiefe Unbehagen der Klassenaufsteiger und über unsere moderne Arbeitswelt zwischen PowerPoint und Open Space. Es ist auch eine Geschichte über das Zittern in der Mitte des Lebens, und über die Sehnsucht, noch mal von vorne zu beginnen. Nur dass bei Nicolas Mathieu das Politische immer im Privaten verborgen liegt.
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
In "Connemara" kommen die beiden großen Talente des französischen Prix-Goncourt-Gewinners Nicolas Mathieu zum Tragen, stellt Rezensent Stefan Michalzik fest: die analytische Schärfe des Soziologen Mathieu, und das erzählerische Talent des Schriftstellers. Sein Spielfeld: Ein bürgerliches Leben in der Provinz. Hélène hat eigentlich alles, was man so braucht als selfmade woman, nur eben etwas zu wenig Abwechslung. Die Lösung, ganz klassisch: Eine Affäre mit dem Jugendschwarm, der zur Projektionsfläche für Hélènes Wünsche wird. Atmosphärisch dicht und mit viel Einfühlungsvermögen beschreibt der Autor die Beziehung zwischen der Karrierefrau und dem alternden Hundefutter-Vertreter - Typ "Allerweltsdepp", der vor allem von Fußball, Autos und Frauenhintern angezogen wird und sich in der modernen Welt nicht mehr ganz zuhause fühlen kann, so Michalzik. Gleichzeitig zeichnet Mathieu ein detailliertes Bild jener Gesellschaftsschicht, in deren Alltag Hélène zu ersticken droht, und insbesondere der vom Effizienzdruck geprägten Arbeitswelt dieser Schicht. Nicolas Mathieu hat mit "Connemara" eine feinfühlige wie zugleich konzise Geschichte über das langsame "Verpuffen der Lebensträume" im bürgerlichen Milieu geschrieben, so der angetane Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Nicolas Mathieu stellt seine Qualität als Romancier unter Beweis, die hohe Schule des Erzählens. ... Vor allem in Passagen, in denen er sich über die Handlung erhebt, das Erzählte auf sein paradigmatisches Potenzial hin befragt, erweist sich Nicolas Mathieu als versierter Erzähler, vielleicht auch schon als Gesellschaftsromancier unserer Tage." Hans von Trotha, Deutschlandfunk, 26.01.23
"Ein Roman, der auf so mitreißende, detailreiche Weise ein bitter-süßes Lebensgefühl beschreibt ... Nicolas Mathieu überwältigt mit seinem feinen Gespür für die Verästelungen im Gefühlshaushalt der Menschen. 'Connemara' ist ein großer, atmosphärischer Roman über den ängstlichen Kleinbürger in uns allen. ... Hervorragend!" Dirk Fuhrig, Deutschlandfunk Kultur, 28.09.22
"'Connemara' erzählt eine Geschichte über das Zittern in der Mitte des Lebens ... Wie der Autor das sprachlich inszeniert, ist großes Kino. Stets wehmütig und melancholisch, aber getragen von stillem Witz und feiner Ironie. Er beschreibt perfekt die Gegensätze zwischen der neuen Klasse, die mit Consulting Geld verdient und auf Meetings Champagner trinkt, und jenen aus der Provinz ... Nie wirkt das böse oder geringschätzig. Man spürt die Zuneigung und den Respekt, den Nicolas Mathieu seinen Figuren zollt." Christine Westermann, WDR5, 29.10.22
"Mathieu [hat] einen genauen Blick dafür, in welchen Milieus Menschen aufwachsen und welche Folgen dies nach sich zieht. ... Nicolas Mathieus große Stärke besteht darin, soziale Signaturen bloßzulegen ... 'Connemara' zeichnet ein beklemmendes Panorama eines Landes." Rainer Moritz, NZZ, 15.11.22
"Wie Houellebecq mit Herz." Stern, 15.12.22
"In immenser Dichte der Stimmungen und Details entfaltet sich in 'Connemara' ein gesellschaftliches Panorama des heutigen Bürgertums in der Provinz ... Die analytische Klarheit des Blicks lässt den studierten Soziologen erkennen. Vor allem aber ist Mathieu ein ausgezeichneter Erzähler, seine Figuren haben einen Zug ins Prototypische, ohne klischeehaft zu wirken. Bemerkenswert der Umgang mit Szenen sexueller Intimität. Berührungen, Gefühle, Unsicherheiten." Stefan Michalzik, Frankfurter Rundschau, 02.12.22
"Mathieu bestätigt sein Talent als routinierter Erzähler, der an einprägsamen Figuren die Konflikte von heute demonstrieren kann." Tilman Krause, Welt am Sonntag, 02.10.22
"Mit soziologisch informiertem Blick das große Ganze, die Gesellschaft im Auge zu behalten ... Nicolas Mathieu ist ein Schriftsteller, der sehr vieles, ja fast alles kann: Sex, Landschaft, Dialoge, Innenschau und Totale." Klaus Nüchtern, Falter, 19.10.22
"Zärtlich, süffig, im Abgang brutal bitter." Christian Buß, Spiegel online, 14.12.22
"Ein großes Gesellschaftspanorama aus dem französischen Osten" Susanne von Schenck, SR2 Kulturradio, 04.10.22
"Mathieu beherrscht ... das Schleifen und Kippen sozialer Hierarchien durch die Zeit. Lesenswert macht den Roman vor allem die Art, wie er an den Biografien seiner Hauptfiguren soziale und gesellschaftliche Bruchlinien offenlegt. ... Mathieu gelingt der Transfer der privaten Lebensgeschichte auf eine universelle Ebene." Matthias Zimmermann, Augsburger Allgemeine, 22.05.23
"Nicolas Mathieu erzählt episch, er ist detailverliebt ... Die kleinen Unterschiede, die Leben so unterschiedlich machen, das macht er wahnsinnig gut. ... Mathieu benutzt nie das Klischee. ... 'Connemara' ist wahnsinnig unterhaltsam." Jackie Thomae, rbb radioeins, 30.10.22
"[Mathieu] wühlt tief in den Wunden der taumelnden Grande Nation, doch diese geografische Tiefenpsychologie lässt sich auch auf andere Länder übertragen. ... Ein böser, brisanter, illusionsbefreiter, treffsicherer, gewichtiger Roman." Bernd Melichar, Kleine Zeitung, 30.09.22
"Nicolas Mathieu schreibt nuanciert über die Schwierigkeit, einen Platz zwischen zwei Welten zu finden. Ein zutiefst melancholisches, bittersüßes Tableau über den Traum von sozialem Aufstieg und Selbstverwirklichung - und über den Abgrund zwischen Kleinbürgertum und gesellschaftlicher Elite." Petra Schulte, Emotion, 02.11.22
"Ein Roman, der auf so mitreißende, detailreiche Weise ein bitter-süßes Lebensgefühl beschreibt ... Nicolas Mathieu überwältigt mit seinem feinen Gespür für die Verästelungen im Gefühlshaushalt der Menschen. 'Connemara' ist ein großer, atmosphärischer Roman über den ängstlichen Kleinbürger in uns allen. ... Hervorragend!" Dirk Fuhrig, Deutschlandfunk Kultur, 28.09.22
"'Connemara' erzählt eine Geschichte über das Zittern in der Mitte des Lebens ... Wie der Autor das sprachlich inszeniert, ist großes Kino. Stets wehmütig und melancholisch, aber getragen von stillem Witz und feiner Ironie. Er beschreibt perfekt die Gegensätze zwischen der neuen Klasse, die mit Consulting Geld verdient und auf Meetings Champagner trinkt, und jenen aus der Provinz ... Nie wirkt das böse oder geringschätzig. Man spürt die Zuneigung und den Respekt, den Nicolas Mathieu seinen Figuren zollt." Christine Westermann, WDR5, 29.10.22
"Mathieu [hat] einen genauen Blick dafür, in welchen Milieus Menschen aufwachsen und welche Folgen dies nach sich zieht. ... Nicolas Mathieus große Stärke besteht darin, soziale Signaturen bloßzulegen ... 'Connemara' zeichnet ein beklemmendes Panorama eines Landes." Rainer Moritz, NZZ, 15.11.22
"Wie Houellebecq mit Herz." Stern, 15.12.22
"In immenser Dichte der Stimmungen und Details entfaltet sich in 'Connemara' ein gesellschaftliches Panorama des heutigen Bürgertums in der Provinz ... Die analytische Klarheit des Blicks lässt den studierten Soziologen erkennen. Vor allem aber ist Mathieu ein ausgezeichneter Erzähler, seine Figuren haben einen Zug ins Prototypische, ohne klischeehaft zu wirken. Bemerkenswert der Umgang mit Szenen sexueller Intimität. Berührungen, Gefühle, Unsicherheiten." Stefan Michalzik, Frankfurter Rundschau, 02.12.22
"Mathieu bestätigt sein Talent als routinierter Erzähler, der an einprägsamen Figuren die Konflikte von heute demonstrieren kann." Tilman Krause, Welt am Sonntag, 02.10.22
"Mit soziologisch informiertem Blick das große Ganze, die Gesellschaft im Auge zu behalten ... Nicolas Mathieu ist ein Schriftsteller, der sehr vieles, ja fast alles kann: Sex, Landschaft, Dialoge, Innenschau und Totale." Klaus Nüchtern, Falter, 19.10.22
"Zärtlich, süffig, im Abgang brutal bitter." Christian Buß, Spiegel online, 14.12.22
"Ein großes Gesellschaftspanorama aus dem französischen Osten" Susanne von Schenck, SR2 Kulturradio, 04.10.22
"Mathieu beherrscht ... das Schleifen und Kippen sozialer Hierarchien durch die Zeit. Lesenswert macht den Roman vor allem die Art, wie er an den Biografien seiner Hauptfiguren soziale und gesellschaftliche Bruchlinien offenlegt. ... Mathieu gelingt der Transfer der privaten Lebensgeschichte auf eine universelle Ebene." Matthias Zimmermann, Augsburger Allgemeine, 22.05.23
"Nicolas Mathieu erzählt episch, er ist detailverliebt ... Die kleinen Unterschiede, die Leben so unterschiedlich machen, das macht er wahnsinnig gut. ... Mathieu benutzt nie das Klischee. ... 'Connemara' ist wahnsinnig unterhaltsam." Jackie Thomae, rbb radioeins, 30.10.22
"[Mathieu] wühlt tief in den Wunden der taumelnden Grande Nation, doch diese geografische Tiefenpsychologie lässt sich auch auf andere Länder übertragen. ... Ein böser, brisanter, illusionsbefreiter, treffsicherer, gewichtiger Roman." Bernd Melichar, Kleine Zeitung, 30.09.22
"Nicolas Mathieu schreibt nuanciert über die Schwierigkeit, einen Platz zwischen zwei Welten zu finden. Ein zutiefst melancholisches, bittersüßes Tableau über den Traum von sozialem Aufstieg und Selbstverwirklichung - und über den Abgrund zwischen Kleinbürgertum und gesellschaftlicher Elite." Petra Schulte, Emotion, 02.11.22