Eine Neuedition der augustinischen Frühdialoge ist ein Desiderat für alle Forscher/innen, die sich mit der Fortwirkung der paganen literarischen und philosophischen Tradition in der christlichen Spätantike bzw. ihrer Rezeption durch die frühchristlichen Autoren befassen.
Innerhalb des umfangreichen Gesamtwerks Augustins sind die drei ersten erhaltenen Schriften Contra Academicos, De beata vita und De ordine von besonderem Interesse, weil hier deutlich wird, wie stark der spätere Bischof und katholische Dogmatiker in der Zeit unmittelbar nach seiner ,Bekehrung' im Jahre 386 antiken Traditionen verpflichtet war. In der abendländischen Literatur- und Geistesgeschichte sind die Dialoge ein Zeugnis für die Transformation der von Cicero geprägten literarischen Formen und der Fragestellungen der hellenistischen Philosophie sowie die Möglichkeiten einer Integration von christlicher und platonischer Lehre.
Die Dialoge sind deshalb ein zentraler Gegenstand von Forschung und Lehre der Klassischen Philologie, Philosophie und (Kirchen-)Geschichte. Die Edition bietet erstmals einen nach streng wissenschaftlichen Kriterien und unter angemessener Berücksichtigung des gesamten Handschriftenbestands edierten Text.
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