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Javier Marías Roman „Corazón tan blanco“ (dt.: Mein Herz so weiß) war - mit über 1,5 Millionen verkauften Exemplaren - der Überraschungserfolg des Sommers 1996. Die literarische Qualität des Romans war jedoch in den deutschen Feuilletons stark umstritten. So gab es auf der einen Seite Lobeshymnen, allen voran Marcel Reich-Ranicki im Literarischen Quartett, während auf der anderen Seite dem Roman jede literarische Qualität abgesprochen wurde. Es soll jedoch nicht Aufgabe der vorliegenden Studie sein, über die Zugehörigkeit von CTB zur Trivialliteratur oder zur wertvollen Literatur zu…mehr

Produktbeschreibung
Javier Marías Roman „Corazón tan blanco“ (dt.: Mein Herz so weiß) war - mit über 1,5 Millionen verkauften Exemplaren - der Überraschungserfolg des Sommers 1996. Die literarische Qualität des Romans war jedoch in den deutschen Feuilletons stark umstritten. So gab es auf der einen Seite Lobeshymnen, allen voran Marcel Reich-Ranicki im Literarischen Quartett, während auf der anderen Seite dem Roman jede literarische Qualität abgesprochen wurde. Es soll jedoch nicht Aufgabe der vorliegenden Studie sein, über die Zugehörigkeit von CTB zur Trivialliteratur oder zur wertvollen Literatur zu entscheiden. Untersucht werden soll vielmehr der Prozess der kulturellen Verortung des Romans auf der Skala von Trivialliteratur und Hochkultur, d.h. die Zugehörigkeit zur gehobenen oder niederen Literatur soll als das Ergebnis des Vollzuges kultureller Handlungen beschrieben werden. Der Text wird somit nicht als Grundlage verstanden, auf der positive oder negative, mehr oder weniger gelungene, kulturelle Interpretationen getätigt werden, sondern als Ergebnis dieser Referenznahmen. Das Aufspüren sowie die Untersuchung des Funktionierens von Normen oder Rezeptionsmustern, die in der Lage sind, eine Lektüre als hochkulturell oder als trivial zu konstituieren, stellt dabei einen zentrale Aspekt dieser Untersuchung dar.
Autorenporträt
Christian Amtsberg studierte und promovierte an der Universität zu Köln. Seinen Forschungsschwerpunkt bildete, neben der konversationsanalytisch orientierten Forschung mit Phänomenen der verbalen Interaktion, die literaturtheoretische Beschäftigung mit dem Konzept der Performativität und dem poststrukturalistischen Textbegriff. Christian Amtsberg lebt und arbeitet als selbstständiger Kommunikationstrainer in Madrid.