Es war ein rabenschwarzer Tag gewesen für den Orden der Templer, noch mehr aber für Jacques de Molay, den Großmeister eben dieses Ordens. An diesem Tag wurde er auf dem Scheiterhaufen verbrannt, nachdem der französische König Philipp IV., genannt der Schöne, den gesamten Orden unter der Führung seines Großmeisters der Häresie und Ketzerei angeklagt hatte. Überraschend schnell hatte der Papst, Clemens V. vor zwei Jahren auf dem Konzil von Vienne seine schützende Hand vom Orden abgezogen; vielleicht waren ihm die Templer zu stark und zu mächtig geworden, vielleicht hatte die Kirche auch nur zu viele Schulden bei ihnen angehäuft, derer man sich jetzt auf äußerst praktische Weise entledigen konnte. Mochte es sein, wie es wollte, Tatsache blieb, dass der gesamte Orden an diesem Märznachmittag nicht nur seinen Großmeister verlor, sondern auch per königlichem Dekret mit sofortiger Wirkung aufgelöst wurde. Jacques de Molay war allerdings nicht der Mann, der eine solche Verordnung einfach sprachlos hinnahm, nicht einmal auf dem Scheiterhaufen, wohin man seinen geschundenen, gequälten und zerstörten Körper schleifte. Noch aus den Flammen heraus schaffte es der Großmeister, nachdem die Stricke um seine Hände verbrannt waren, den Arm auszustrecken und den Himmel zu seinem Zeugen für einen schauerlichen Fluch anzurufen. Er forderte seinen Peiniger und den König selbst binnen eines Jahres vor Gottes Gericht, und er verfluchte sie all bis in die dreizehnte Generation der Nachkommen. Der König und seine Vasallen nahmen diesen Fluch nicht ernst, doch das nachfolgende Jahr bewies die Macht dieser Worte und des Ordens, und noch viele Generationen hatten unter diesem schrecklichen Fluch zu leiden.
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