Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich BWL - Revision, Prüfungswesen, Note: 2,7, Fachhochschule Erfurt (-), Sprache: Deutsch, Abstract: „Um klar zu sehen, genügt oft ein Wechsel der Blickrichtung.“ Antoine de Saint Exupery Dieses Zitat schrieben sich scheinbar die Betriebsprüfer im Januar des Jahres 2000 auf ihre Fahnen, als sie hinter die Machenschaften der Manager der Ettlinger Unternehmensgruppe FlowTex kamen. Das Hoch- und Tiefbauunternehmen finanzierte und verkaufte vorwiegend Bohrsysteme, welche sich durch ein besonderes patentrechtlich geschütztes Tiefbohrverfahren auszeichneten. Neben Steuerhinterziehung ermittelte die Staatsanwaltschaft unter anderem wegen Kapitalanlagebetrug, worauf das zuständige Amtsgericht das Insolvenzverfahren eröffnete. Die FlowTex – Gruppe hatte Leasingverträge über ca. 3.500 Bohrsysteme geschlossen, tatsächlich existierten jedoch nur 270 Kontrakte, wodurch ein strafrechtlicher Schaden von ca. 4 Mrd. DM bzw., nach Verwertung der vorhandenen Vermögenswerte, ein realer Schaden von 2,7 Mrd. DM entstand. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG widerrief daraufhin bereits erteilte Testate und zahlte eine Summe von 100 Mio. DM, um die entstandenen Schäden auf Seiten der Gläubiger zu mildern. Neben diesem großen Bilanzskandal gab es in Deutschland noch den der Philip Holzmann AG und den der Hypovereinsbank. Es stellt sich nun die Frage, wie solche Machenschaften bzw. solcher Kapitalanlagebetrug verhindert werden kann. Die Antwort liefern die Inhalte der Corporate Governance (im Folgenden kurz: CG), was im Folgenden näher erläutert wird. Nach einem statistischen und geschichtlichen Abriss werden die Grundlagen, die gegenwärtige Situation in Deutschland, existierende Konflikte, den Deutschen Corporate Governance Kodex (im folgenden kurz: DCGK) sowie Kritik am DCGK vorstellen, um schließlich zukunftsorientierte Betrachtungen im Hinblick auf mögliche Maßnahmen, wie die Scorecard oder die Einführung einer europäischen Börsenaufsicht, zu beschreiben. Fraglich bleibt, was regelt die CG im Unternehmen? Zur CG zählen viele Einzelkomponenten aus dem Gesellschafts- und Kapitalrecht zur Optimierung der Unternehmensleitung und -kontrolle. Insbesondere die Investor Relations und die Beziehungen zu den Stakeholdern stehen im Vordergrund, welche durch die bereits beschriebene Effizienzsteigerung der Leitungs- und Überwachungsorgane sowie durch eine transparente und prospektive Informationspolitik herbeigeführt werden soll. Ursächlich dafür sind die gestiegenen Shareholder – Value – Interessen der Groß- und Kleinanleger.