„In 100 Jahren werden wir auf die ISS als eine unglaubliche Ingenieurleistung zurückblicken. … Aber ich denke, das bleibende Vermächtnis der Raumstation wird die internationale Zusammenarbeit sein. Die ISS ist ein Ort des Friedens.“
(Kommandant der ISS Tom Marshburn, S. 378)
Bereits das
Auswahlverfahren zu Beginn des Buches, in dem aus 8500 Bewerbern in einem mehrstufigen Verfahren eine kleine…mehr„In 100 Jahren werden wir auf die ISS als eine unglaubliche Ingenieurleistung zurückblicken. … Aber ich denke, das bleibende Vermächtnis der Raumstation wird die internationale Zusammenarbeit sein. Die ISS ist ein Ort des Friedens.“
(Kommandant der ISS Tom Marshburn, S. 378)
Bereits das Auswahlverfahren zu Beginn des Buches, in dem aus 8500 Bewerbern in einem mehrstufigen Verfahren eine kleine Gruppe Astronauten ausgewählt werden, klingt spannend. Astronaut wird nur, wer physisch und psychisch vollkommen fit ist. Zudem sind Teamplayer gefragt und keine Einzelkämpfer.
Matthias Maurer berichtet über das Trainingsprogramm angehender Astronauten. Sie arbeiten in tiefen Höhlen, auf dem Meeresgrund,in eisigen Regionen Schwedens und führen Parabelflüge durch. In der Weltraumforschung werden politische Grenzen überschritten. Es gibt gemeinsame Übungen mit Russen und Chinesen.
Die Leser erhalten sehr detaillierte Informationen über den Alltag auf der ISS. Die vielen Untersuchungen und zeitraubenden Experimente führen dazu, dass der Tag in der Raumstation ausgefüllt ist. Es bleibt wenig Zeit für den imposanten Blick auf die Erde. Selbst beim Ausstieg für Außenarbeiten ist hohe Konzentration auf die Arbeit gefordert.
Die Leser erhalten einen Eindruck davon, wie detailliert sämtliche Maßnahmen vorbereitet werden und dass man sich in der Raumstation auf seine Kollegen verlassen kann, egal welcher Nation sie angehören. Der Krieg in der Ukraine verändert die Situation auf der Erde, aber nicht in der Raumstation.
Autor Maurer hat eine positive Einstellung zu seiner Arbeit, berichtet auch über kleine Missgeschicke und Probleme und wie diese im Team gelöst werden. Der Blick auf die Erde verändert die Menschen. Die gegenseitige Abhängigkeit wird deutlich und wer diese Perspektive erlebt hat, versteht die Konflikte der Menschen auf der Erde nicht mehr.
Raumfahrt ist ein Milliardengeschäft und so sind Geldgeber erforderlich, die als Gegenleistung die ISS besuchen wollen. Einzig bei diesem Thema hört man kritische Anmerkungen von Maurer, der einen harten Auswahlprozess hinter sich hat und nun mit Besuchern konfrontiert wird, die außer Geld keine besondere Qualifikation vorzuweisen haben.