Das Buch habe ich gern gehört und empfehle ich es auch gerne weiter. Vor allem denjenigen, die Vorbehalte mit sich herumtragen und sich bisher nicht dazu durchringen konnten, diese Sicht der Dinge kennenzulernen. Es lohnt sich. Vor allem für diejenigen, die jeden Tag arbeiten gehen und am Ende des
Monats feststellen, dass sie mit dem Sauerverdientem immer weniger anfangen können. Oder auch wenn…mehrDas Buch habe ich gern gehört und empfehle ich es auch gerne weiter. Vor allem denjenigen, die Vorbehalte mit sich herumtragen und sich bisher nicht dazu durchringen konnten, diese Sicht der Dinge kennenzulernen. Es lohnt sich. Vor allem für diejenigen, die jeden Tag arbeiten gehen und am Ende des Monats feststellen, dass sie mit dem Sauerverdientem immer weniger anfangen können. Oder auch wenn man keinen Job hat und versteht nicht, warum es so ist und wie dies geändert werden könnte, denn die heutige Lage wird gern von den Machtinhabern als alternativlos verkauft. Frau Wagenknecht sagt klar, dass dies nicht der Fall ist.
Das Buch hat vier Kapitel:
I. Anders Politik machen, darin Soziale Gerechtigkeiz, IS-Terror, Rüstungsexporte und Krieg.
II. Biographie. Eine Philosophin in der Politik.
III. Politik. Was ich erreichen möchte, darin Außen- und Verteidigungspolitik, Einwanderungspolitik, Medien, Globalisierung.
IV. Ausgewählte Reden.
Für bessere Lesbarkeit habe ich auf Anführungszeichen verzichtet. Für mehr Details, denn jedes Kapitel hat mehrere Unterkapitel, s. Inhaltsverzeichnis. Alle Punkte wurden sehr gut, reichhaltig und inhaltlich korrekt abgearbeitet. Man bekommt viel mehr als versprochen wurde.
Wichtig ist: Man lernt nicht nur die politischen Ansichten von Frau Wagenknecht, man lern sie auch als Person kennen. Sie erzählt über ihren Werdegang, unter anderem, dass sie in der DDR als asozial eingestuft war, weil sie das System kritisierte, und deshalb nicht gleich mit dem Studium der Philosophie anfangen konnte. Ganz anders sah es bei Frau Merkel aus.
Besser ist es auch, dass man Frau Wagenknecht im Buch kennenlernt, weil man den Talkshows einen eher verzehrten Bild i.d.R entnimmt. Sie erklärt auch, warum sie als zurückhaltend oder kühl bei solchen Gelegenheiten empfunden wird: Bei den Talkshows kann man selten ausreden, wird oft unterbrochen usw. In einem Buch aber kann sie ihre Sicht der Dinge ungestört darlegen. Und das tut sie sehr gut. Das Ganze ist schön griffig erzählt, sodass man in kurzer Zeit viel mitbekommt.
Das Buch kann jeder lesen/hören, die Inhalte werden zugänglich, schlicht und ergreifend vermittelt.
Die ersten drei Kapitel haben eine Interviewform. Florian Rötzer stellt sehr gute Fragen, zu vielen akuten Themen der Gegenwart, die Frau Wagenknecht die Basis geben, ihre Sicht darzulegen.
Wichtig ist auch, dass S. Wagenknecht darauf hinweist, dass DIE LINKE kein Geld, keine Spenden oder ähnl. Zuwendungen von keinen Industrie-/Wirtschaftsvertretern erhält, im Vergleich zu anderen, wohl etablierten Parteien. Wer zahlt, der bestellt die Musik, wie man weiß.
Das letzte Kapitel war auch sehr gut: Einige Reden von S. Wagenknecht samt den Rufen und dem Klatschen aus dem Publikum. Sehr interessant und aufschlussreich war zu hören, was die CDU/CSU und SPD Anhänger da vor sich gegeben haben. Spricht Bände. Nicht gerade für diese Herrschaften.
Ursula Berlinghof hat sehr gut gelesen. Etwas raue, kräftige Stimme, die zum Inhalt des Buches wunderbar passt, hat sie auch Gemütszustände, insb. im Kap. IV, prima rüberzubringen vermocht.
6 St. 53 Min. der ungekürzten Ausgabe habe ich ihr gern gelauscht.
Insg. ist es ein sehr lesenswertes bzw. hörenswertes Buch geworden. Gern lese/höre ich auch „Reichtum ohne Gier“ von S. Wagenknecht.
Freue mich, dass ich mich endlich an ein Buch von S. Wagenknecht, und als erstes gerade an dieses, herangetraut habe. Was spricht eigentlich dagegen?, habe ich mich eines Tages gefragt. Wenn man es ablehnt, dann weiß man genau, was. Wenn man diese Inhalte befürwortet, dann weiß man besser, warum. Das, was ich vorher von der Linken und S. Wagenknecht aus den Leitmedien mitbekommen habe, erwies sich als äußerst fragmentiert, diffus negativ untermalt und auf jeden Fall unzureichend, um begründete Schlüsse darüber zu ziehen. Nach diesem Buch sieht es ganz anders aus.
Mein Fazit also: Lesen/hören und zur eigenen Meinung zu gelangen.