Der »Jägermeister«-Gründer Curt Mast als Unternehmer und Kommunalpolitiker. Curt Mast (1897-1970), der im niedersächsischen Wolfenbüttel die Weltmarke »Jägermeister« entwickelte, gehörte zu den erfolgreichsten Unternehmern der Wirtschaftswunder-Zeit. Weniger bekannt ist, dass er auch eine politische Karriere hatte, die sich über ein halbes Jahrhundert erstreckte (1921-1967). Mast begann seine politische Laufbahn in der Weimarer Republik als Stadtverordneter der Stresemann-Partei (DVP) und beendete sie als Fraktionsvorsitzender der CDU im Kreistag von Wolfenbüttel. Thomas Klingebiel zeigt Mast als Ausnahme-Unternehmer, der sein eigenes Verhalten unter der Hitler-Diktatur schon bald nach dem Sturz des Regimes zu reflektieren begann. Zu Masts wichtigsten Leistungen zählt dabei, dass er sich als Abgeordneter und Privatunternehmer für die Rückerstattung jüdischen Eigentums und die Wiedergutmachung insgesamt einsetzte. Zudem beförderte er die Integration der seit 1946 in großer Zahl zuwandernden »Ostflüchtlinge« und leistete einen wichtigen Beitrag zum Aufbau einer neuen demokratischen Ordnung im weithin zerstörten Nachkriegsdeutschland.
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