Diplomarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Forschung und Studien, Note: 2, Hochschule für Musik und Theater Hannover (Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung, Hannover), Sprache: Deutsch, Abstract: Die explorativ angelegte Arbeit betrachtet das Konzept parasozialer Beziehungen und wendet es auf Star-Avatare - also virtuellen Starfiguren - an. Im Zuge der theoretischen Erörterung werden Star-Avatare als komplexes Phänomen beschrieben, dass sich deutlich von anderen Medienfiguren unterscheidet. Daneben erfolgt eine kritische Auseinandersetzung und Strukturierung des Konzepts parasozialer Beziehungen. Grundlage für eine (explorative) Überprüfung der abgeleiteten Hypothesen und Fragestellungen ist eine nicht-repräsentative Online-Stichprobe mit 422 Fällen. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass parasoziale Beziehungen zu Star-Avataren generell recht schwach ausgeprägt sind. In diesem Sinne ähneln die über verschiedene Medien hinweg vom Rezipienten wahrgenommenen öffentlichen Figuren eher ′Cyber-Starlets′, also Prominenten aus der zweiten Reihe, als wirklichen Stars. Auf Basis einer Faktorenanalyse können die gefundenen parasozialen Beziehungen als ein zweidimensionales Phänomen beschrieben werden. Die parasozialen Beziehungen sind dabei auf einer medialen Beziehungsdimension deutlicher ausgeprägt als auf einer quasi-realen Dimension. Zur Erklärung der medialen Beziehungsform sollte besonders der Attraktivität und der Realitätsbewertung des Star-Avatars Beachtung geschenkt werden. Im Rahmen dieser Erkenntnis wurde ein heuristisches Modell entworfen, das die Entstehung und Entwicklung parasozialer Beziehungen zu Star-Avataren auf empirischer Basis zu erklären versucht.