Was bedeutet Dada? Die Antwort liegt in der Differenz von Wahrnehmbarem und Bezeichnung und deren scheiternder diskursiver Vermittlung. Mit der Konstitution des Gegenstandes »Dada-Zürich« – im Schnittfeld von Literatur- und Kunstwissenschaft, Komparatistik, Bild-Text-Theorie und Philosophie – wird das Verhältnis von Moderne und Avantgarde sowie von Avantgarde und Dada neu bestimmt. Diese Neubestimmung resultiert aus der Erkenntnis der ästhetisch-theoretischen Form Dada-Zürichs, deren Konstitution das theoretische Skandalon Ästhetischer Theorie (als einer Theorie, die selber ästhetisch wird) in praktischer und poïetischer Form konkretisiert und eine ästhetisch-theoretische Erkenntnisform entwickelt, in der Aisthesis eine zentrale Stellung einnimmt. Dada nutzt die Avantgarde als Material. Das ästhetisch-theoretische Potential Dada-Zürichs wirkt dabei nicht nur zurück auf die von Dada tatsächlich verwendeten (ästhetisch reflektierten), sondern auf alle modernen – auch avantgardistischen – Artefakte.