Ich habe die Tagebücher von Hendrik Groen einfach geliebt, weil sie herrlich amüsant, leicht skurril und vor allem unglaublich herzlich sind. Mit „Damenbesuch“ erfährt der Leser nun, was Hendrik und Evert so alles ausgefressen haben, bevor der Alanito-Club gegründet wurde. Und was soll ich sagen:
ich liebe Evert und wie er sich und Hendrik ins Schlamassel reitet und wie kreativ die beiden…mehrIch habe die Tagebücher von Hendrik Groen einfach geliebt, weil sie herrlich amüsant, leicht skurril und vor allem unglaublich herzlich sind. Mit „Damenbesuch“ erfährt der Leser nun, was Hendrik und Evert so alles ausgefressen haben, bevor der Alanito-Club gegründet wurde. Und was soll ich sagen: ich liebe Evert und wie er sich und Hendrik ins Schlamassel reitet und wie kreativ die beiden versuchen, da wieder rauszukommen. Ein Buch, was einfach fröhlich stimmt und einem den Tag versüßt.
Zum Inhalt: Hendrik und Evert führen ein gemütliches Rentnerdasein. Seit Everts Frau verstorben und Hendriks Frau in psychiatrischer Betreuung lebt, haben die beiden älteren Herren hauptsächlich einander. Als Evert kurz vor Weihnachten auf dem Weg zu Hendrik ist, will es das Schicksal, dass dieser über einen Kinderwagen stolpert. Und das Kindchen, liebevoll Jesus getauft, kurzentschlossen mitnimmt. Der Witz endet, als den beiden betagten Herren klar wird, dass Evert soeben ein Kind entführt hat. Wie sollen sie da nur wieder rauskommen?
Hendrik Groen hat einfach diesen charmanten alte-Herren-Humor perfektioniert; Hendrik und Evert kann man einfach nicht böse sein, egal was die beiden so anstellen. Evert war ja schon immer mein heimlicher Liebling, der rüstige Rentner, der gerne mal einen über den Durst trinkt und kein Blatt vor den Mund nimmt, ist mir tierisch ans Herz gewachsen. Und als es so den Kinderwagen klaut und sich vor Freude gar nicht mehr einkriegt ob seiner grandiosen Idee, da dachte ich nur „Ach Evert“. Man kann den Herrschaften eigentlich nicht böse sein, schon gar nicht, wenn man kurz darauf ihre nervöse und schamerfüllte Reue bemerkt, weil sie nun nicht wissen, wie sie das Kind zurückgeben sollen, ohne als älteste Strafgefangene der Niederlande zu enden.
Das Buch ist leicht und flüssig lesbar, die Wortwahl denkbar einfach, was einfach auch dem Alter der Protagonisten geschuldet ist. In dieser Geschichte gibt es, anders als in den Tagebüchern, diverse verschiedene Perspektiven. Eigentlich mochte ich es immer, die Geschichte ganz aus Hendriks Sicht zu erleben, aber hier erzeugen die unterschiedlichen Perspektiven, Intentionen und Handlungsstränge natürlich zusätzliche Spannung, was so einem Entführungsfall natürlich Würze verleiht.
Insgesamt mochte ich die Tagebücher von Hendrik Groen zwar lieber, aber auch diese Geschichte hat mir gut gefallen, war kurzweilig und unterhaltsam und hat mir mit ihrem chaotischen Charm den Abend versüßt.