Die Story zieht mich von der ersten Seite an in ihren Bann. Und diese erste Seite beginnt mit einem Brief an Luke. An den Mann, der sie ohne ein Wort verlassen hat und seit dessen Trennung sie wieder bei ihrer Großmutter lebt. Ich konnte mich so gut in Maggies Gefühle hineinversetzen, da ich selber
schon geghostet worden bin. Das ist eine grausame Art und Weise und ich möchte an dieser Stelle…mehrDie Story zieht mich von der ersten Seite an in ihren Bann. Und diese erste Seite beginnt mit einem Brief an Luke. An den Mann, der sie ohne ein Wort verlassen hat und seit dessen Trennung sie wieder bei ihrer Großmutter lebt. Ich konnte mich so gut in Maggies Gefühle hineinversetzen, da ich selber schon geghostet worden bin. Das ist eine grausame Art und Weise und ich möchte an dieser Stelle jeden bitten, dies nicht zu tun. Eine kurze, harte Ansage, ein „Ich will nichts von dir“, kann so viel Schmerz ersparen. Die geghostete Person macht sich meist sehr viele Gedanken darüber, was passiert ist und wartet vielleicht sogar noch, weil der andere ja wiederkommen könnte und eine plausible Erklärung hat. Kommuniziert... bitte. Es ist unfair anderen gegenüber. Das hat keiner verdient und dieses Verhalten macht euch weder zu einem stärkeren noch zu einem besseren Menschen.
Auch Maggie leidet unter diesem Wortlosen verschwinden von jetzt auf gleich und verarbeitet es in den Briefen, die sie Luke schreibt.
Doch neben diesem Verarbeiten passiert auch noch das Leben und so kommt es, dass sie nach einem Auftrag von einem Mann verfolgt wird, dem sie einen Liebesbrief im Namen seiner Freundin geschrieben hat. Die allererste Begegnung ist so süß und die beiden bringen mich recht schnell zum Schmunzeln. Die Chemie der beiden ist bei jedem Treffen spürbar, auch, wenn Maggie das Gefühl hat Jaden möchte sie zerstören. Wird er es schaffen?
Ich habe sogar alte Bekannte in diesem Teil der Love Songs in London Reihe wiedererkannt, wenn ich mich nicht irre. Maggie freundet sich nämlich mit Mr Bale an, einem mürrischen, älteren Mann, der der Vater von ihrer Bekannten Kris ist. Und als sie in eine Bar gehen, bedient sie eine Nika, die ihr ein ganz besonderes Getränk zubereitet. Ich bin mir sicher, dass Nika dieses Getränk auch schon in Love Songs in London – All i don´t want for Christmas für Febe gemacht hat und das Mr Bale damals mürrisch an der Bar saß. Es war schön plötzlich zu denken „Moment mal, die Barfrau kenne ich doch und ist Mr Bale dann nicht...?“
Die Charaktere in dem Buch sind alle der Hammer. Ich weiß gar nicht, wen ich am meisten Liebe. Ich weiß, wen ich nicht mag, aber die positiven Charaktere überwiegen hier natürlich. Da wäre Maggie, die mich ein wenig an mich erinnert mit ihrer Art in jedes Fettnäpfchen zu rennen und etwas tollpatschig ist. Ihre Großmutter, die auf den ersten Blick kühl wirken mag, für ihre Enkelin aber den Stock schwingen würde. Jaden, der eine wunderbare Art hat, sich bei ihm wohlzufühlen so, wie man ist. Er erinnert mich an jemanden mit seiner schelmischen Art und dem Necken. Und selbst der mürrische Mr Bale hat mir nicht lange etwas vormachen können.
Die Autorin ist der Hammer. Ich will unbedingt mehr. Sie hat ein großes Talent, diesen Prozess des Loslassens in Worte zu fassen. Das Buch ist so wundervoll und voller Herz geschrieben. Sie bringt mich auch dieses Mal wieder zum weinen. Sie weiß einfach, wie man die Gefühle einer Frau tief verletzt und kann dieses auch zu Papier bringen. Aus diesem Buch können wir uns auf jeden Fall einiges für unser reales Leben mitnehmen. Es ist so wichtig, dass wir nicht alles mit uns machen lassen. Jemand der uns mag, wird sich um uns bemühen. Jemandem, dem unsere Gefühle egal sind, wird dies nicht machen. Aber das Wichtigste ist, dass wir uns selber gut behandeln und das wir uns selber gute Dinge tun. Wir sollten uns nicht für andere verändern. Wir können Kompromisse eingehen und uns verbessern, uns dabei aber niemals vergessen oder aufgeben. Jemand der uns liebt, liebt uns unseretwegen.