Maddie Mulhern ist ein Kind der Achtziger. Ihre Eltern sind „Peppermint Mist“, ein mehr oder weniger erfolgreiches Pop-Duo der 80er, aber sie selbst hält sich lieber im Hintergrund, da sie laut eigenen Angaben „nicht singen kann“. So verdient sie ihren Lebensunterhalt bei „Simply Voices“, einer
Synchronsprecher-Agentur, und obwohl sie hierüber ihrem Freund Lawrence, einem erfolglosen Schauspieler,…mehrMaddie Mulhern ist ein Kind der Achtziger. Ihre Eltern sind „Peppermint Mist“, ein mehr oder weniger erfolgreiches Pop-Duo der 80er, aber sie selbst hält sich lieber im Hintergrund, da sie laut eigenen Angaben „nicht singen kann“. So verdient sie ihren Lebensunterhalt bei „Simply Voices“, einer Synchronsprecher-Agentur, und obwohl sie hierüber ihrem Freund Lawrence, einem erfolglosen Schauspieler, einen Auftrag verschafft, macht dieser kurzerhand Schluss mit ihr. Noch am selben Tag erhält Maddie eine Absage auf eine Bewerbung, von der sie sich einiges versprochen hatte; und zu allem Überfluss erhält sie eine Art Notruf von ihren Eltern. Die haben sich plötzlich in den Kopf gesetzt, jetzt und sofort eine Revival-Tour durchzuführen, und Maddie soll in der Zwischenzeit – immerhin drei Monate – die Karaoke-Bar ihrer Eltern führen. Ausgerechnet sie, die mit diesem Firlefanz noch nie etwas anfangen konnte!
Maddie stellt schnell fest, dass die Bar kurz vor der Pleite steht. Doch eine Zeitungsanzeige verspricht die Rettung: eine neue Reality TV-Show in und über einen Londoner Club! Der Produzent Evan Bergman legt sofort los, scheint aber nicht mit offenen Karten zu spielen. Und dann ist da noch der gut aussehende, aber unter einem schlechten Ruf leidende Regisseur Nick Craven, den Maddie bei der ersten Begegnung quasi über den Haufen rennt…
Wer wie ich mit der Musik der 80er aufgewachsen ist, erwartet nach Lektüre des Klappentextes zwar keine hochgeistige Literatur, aber zumindest ein bisschen Spaß und Kurzweil. Nur leider beweist „Dancing Queen“, dass eine originelle Idee noch lange keine Garantie für ein gutes Buch ist. Die durchsichtige und vorhersehbare Geschichte zieht sich über sage und schreibe 380 Seiten wie ein Kaugummi hin (weniger wäre in diesem Fall tatsächlich mehr gewesen). Dazu hölzerne Dialoge mit aufgesetzter Witzigkeit und stereotype Charakter, mit denen ich so gar nichts anfangen konnte: die Frauen naiv und die Männer stets auf ihren eigenen Vorteil bedacht. Einzig die nette Idee, den einzelnen Kapiteln die passenden Songtitel als Überschrift zu verpassen, verdient einen Ehrenpunkt.
Ella Kingsley ist laut Info „das Pseudonym einer erfolgreichen englischen Autorin“. Wer auch immer das ist, sie wird wohl wissen, warum sie unter einem Pseudonym schreibt. Und der albernen Idee, den merkwürdigen Hamster (eigentlich war’s in der Geschichte ein Meerschweinchen, aber was soll’s) und Herzchen auf den Buchrücken drucken zu lassen, kann ich auch nichts abgewinnen.
Zum Schluss möchte ich nur noch anmerken, dass ich vielleicht nicht unbedingt zur Zielgruppe des Buches gehöre, aber ich hab schon weit bessere „Frauenbücher“ gelesen.