Mit der Berliner Mauer als Monument des Kalten Krieges verbindet sich die Erinnerung an spektakuläre Fluchten und an das tragische Schicksal der Todesopfer. Weit weniger bekannt ist, dass mehrere hundert Menschen die stark gesicherte Anlage auch in der Gegenrichtung überkletterten. Was veranlasste diese »Mauerspringer« dazu, den direkten Weg in den Osten zu nehmen, anstatt wie alle anderen einen Grenzübergang zu benutzen? Und wie gingen die ostdeutschen Behörden mit dieser »provokatorischen Missachtung der Souveränität der DDR« um? An zahlreichen Fallbeispielen schildert Martin Schaad anschaulich die unterschiedlichen Motive der »Grenzverletzer « und analysiert die Reaktionen des Ministeriums für Staatssicherheit. Die dramatischen, tragischen und zuweilen kuriosen Geschichten der »Mauerspringer« machen das Buch zu einer fesselnden Lektüre.