Wer hat den Millionär und Senator Robert F. Ames mit 50.000 Dollar bestochen und dann seine Tochter ermordet? Warum hat er seine Frau verlassen, um mit einer wesentlich jüngeren Frau in einem Watergate-Appartement zu leben? Trieb ihn ein Erpresser in diesen Skandal? Das soll der Historiker und Korruptionsspezialist Decatur Lucas für Frank Size, Inhaber einer gefürchteten Presseagentur in Washington, herausfinden.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 14.10.2018Wiederlesen "Es begann so, wie das Ende der Welt beginnen wird: mit einem Telefonanruf um drei Uhr früh." Da ist er wieder, dieser Zauber der ersten Sätze, und bei Ross Thomas (1926-1995), der den Politthriller auf ein neues Niveau gehoben hat, kann man sicher sein, dass es genauso gut weitergehen wird. "Dann sei wenigstens vorsichtig" (288 Seiten, 16 Euro) ist mittlerweile schon der 19. Band in der deutschen Werkausgabe, für die man den kleinen Berliner Alexander-Verlag gar nicht oft genug loben kann. Es ist im Übrigen auch die erste vollständige deutsche Ausgabe des 1973 erschienenen Buches, zudem in einer Neuübersetzung von Jochen Stremmel. Denn damals wurde, was den vorgesehenen Umfang überschritt, im Deutschen einfach zu einer Art Interlinearversion eingekürzt, weshalb nahezu alle Bände dieser Werkausgabe im Grunde Erstpublikationen sind. Der Protagonist von "Dann sei wenigstens vorsichtig" ist der Historiker und Antikorruptionsspezialist Decatur Lucas, es geht um das sehr rätselhafte Verhalten eines Senators, und wie Ross Thomas den Plot entfaltet, das hat diese unnachahmliche Mischung aus so halsbrecherischen wie eleganten Twists, Lässigkeit und Sophistication. Er kann's halt einfach.
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Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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