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Vordiplomarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,0, Freie Universität Berlin (Otto-Suhr-Institut), Veranstaltung: Politische Religion, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung Wenn Karl-Heinz Roth im Untertitel seines Buches von der „Wiedergeburt der Totalitarismustheorie“ 2 spricht, dann impliziert er damit, dass es so eine allgemein gültige und anerkannte Theorie geben würde, auf die sich alle – positive wie negative – Kritik konzentriert. Dass dem nicht so ist, weiß Roth natürlich genau, womit man beim Dilemma angekommen wäre, welchem…mehr

Produktbeschreibung
Vordiplomarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,0, Freie Universität Berlin (Otto-Suhr-Institut), Veranstaltung: Politische Religion, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung Wenn Karl-Heinz Roth im Untertitel seines Buches von der „Wiedergeburt der Totalitarismustheorie“ 2 spricht, dann impliziert er damit, dass es so eine allgemein gültige und anerkannte Theorie geben würde, auf die sich alle – positive wie negative – Kritik konzentriert. Dass dem nicht so ist, weiß Roth natürlich genau, womit man beim Dilemma angekommen wäre, welchem die Totalitarismusdebatte seit Jahrzehnten unterliegt: Erstens gibt es nicht die allgemein anerkannte, unangefochten stehende Theorie. „Die Zahl der Totalitarismusansätze ist Legion“,3 um mit Eckhard Jesse zu sprechen. Eine große Anzahl von Personen hat sich mit dem Thema befasst: Politologen, Historiker, Psychologen, Germanisten, Juristen oder einfach nur Interessierte, die Liste ließe sich fortsetzen. Eine integrative Totalitarismusforschung steht noch aus4 und ist auch nötig, wenn man die bis heute bestehende inter- und intradisziplinäre Zerstrittenheit betrachtet. Zweitens: Das Wort Totalitarismus polarisiert die Diskutanten, wie kaum ein anderer gesellschaftswissenschaftlicher Begriff. Loben die einen die Möglichkeiten des Vergleiches von Herrschaftssystemen angeblich gleicher Struktur, und fordern auf zum antitotalitären Konsens, um die Demokratie zu schützen,5 werfen wiederum die anderen den einen Gleichsetzung unterschiedlichster Systeme und damit vor allem Nivellierung nationalsozialistischer Verbrechen vor,6 bzw. bemängeln die Abhängigkeit des Begriffs von der aktuellen „politischen Wetterlage“. Oder, und damit sind wir wieder bei Karl-Heinz Roth, die Befürworter einer Verwendung des Totalitarismusbegriffs werden per se in die (neu-) rechte Ecke gestellt, beziehungsweise, wenn sie ehedem einmal dem Totalitarismusbegriff negativ gegenüberstanden, ihn inzwischen aber befürworten, als „nekrophile Renegaten“ bezeichnet.7 Deswegen kann Roth auch von der Totalitarismustheorie sprechen, für ihn gibt es tatsächlich nur eine, nämlich die, welcher er den Kampf angesagt hat. Eine besondere Bedeutung hat die Diskussion von je her in Deutschland, welches innerhalb eines Jahrhunderts gleich zwei solcher totalitärer Diktaturen erlebte, eine von rechts und eine von links, jedenfalls sagen das die einen. Das sehen die anderen nun wieder gar nicht gerne, sie befürchten, dass durch den Vergleich von Drittem Reich und DDR ein Gleichsetzen beider politischer Systeme erfolgt. Dies ist der Kern eines Streits, den diese Hausarbeit zum Thema hat...