Man merkt dem Opener sehr deutlich an, dass es sich um den Auftakt einer Reihe handelt, so werden viele Handlungsfäden begonnen und nur langsam zu einem zusammenhängenden Plot verstrickt, ohne dass am Ende die Geheimnisse und Entwicklungen aufgelöst werden. Der Band endet gerade dann, als etwas
Licht in das dramaturgische Dunkel der Handlung kommt.
Auch wenn in den ersten drei Vierteln des Buches…mehrMan merkt dem Opener sehr deutlich an, dass es sich um den Auftakt einer Reihe handelt, so werden viele Handlungsfäden begonnen und nur langsam zu einem zusammenhängenden Plot verstrickt, ohne dass am Ende die Geheimnisse und Entwicklungen aufgelöst werden. Der Band endet gerade dann, als etwas Licht in das dramaturgische Dunkel der Handlung kommt.
Auch wenn in den ersten drei Vierteln des Buches nicht wirklich viel passiert, hat mich das Werk der Autorinnen trotzdem sehr begeistert.
Die Geschichte ist atmosphärisch dicht und lebt von dem Gegensatz zu der heißen und trockenen Umgebung in der die Geschichte spielt und deren Beschreibung, die einem beim Lesen beinahe die Schweißtropfen auf die Stirn treiben, und dem düsteren, undurchschaubaren Plot der Geschichte, der einem an manchen Stellen eine Gänsehaut beschert.
Obwohl der Titel einen Hinweis auf die paranormalen Protagonisten enthält, vergisst man dies angesichts der unvorhersehbaren Handlung sehr schnell und lässt sich damit überraschen, welche übernatürlichen Figuren in dieser Geschichte eine Rolle spielen.
Die Figuren sind sehr lebensnah und authentisch gezeichnet. Die Geschichte wird im Wechsel aus der Sicht von Dawna und Indie erzählt. Beide Sichtweisen sind in der Ich-Perspektive im Präsens verfasst, und so ist es in der Aufmachung des Buches nicht nur wunderschön anzuschauen, sondern darüber hinaus sehr hilfreich, dass die Perspektivwechsel in zwei unterschiedlichen Farben gestaltet sind, die dazu noch dem Charakter der jeweiligen Ich-Erzählerin angepasst sind. Dawna hat die Farbe Schwarz, die Sachlichkeit und eine gewisse Distanz ausstrahlt, Indie wird mit Rot charakterisiert, das sehr gut zur ihrem übersprudelten Temperament und ihrer direkten Art passt. Deswegen ist auch die Jugend- und Umgangssprache in diesem Buch sehr passend und wirkt nicht deplatziert oder übertrieben. In der Zeit, in der Dawnas und Indies Persönlichkeiten die starke Verbindung zueinander aufbauen, verschwimmen ihre Charaktereigenschaften zum Teil, und manchmal wird dann Dawna überschwänglich und reizbar, während Indie vernünftiger und sachlicher wirkt, gerade in dieser Entwicklungsphase der Handlung ist die unterschiedliche Farbgebung der Kapitel sehr wichtig, da man sonst im Sog der Geschichte schon einmal den Faden verlieren kann, aus welcher Perspektive denn gerade erzählt wird.
Natürlich fehlt auch in "Dark Angels' Summer: Das Versprechen" eine Liebesgeschichte nicht, man bekommt hier sogar gleich zwei zu lesen. Sehr positiv zu erwähnen ist, dass keine Buhlerei der Schwestern um die Liebsten vorkommt, allerdings ist die Entwicklung und die Beschreibung ihrer Partner stellenweise etwas schwach. Im Falle Indies und des großen, gutaussehenden Unbekannten sprühen zwar die Funken, WENN der Unbekannte auftaucht, aber er könnte durchaus öfter in Aktion treten, im Falle von Dawna und ihrem Liebsten könnte die Entstehung der Liebe zueinander lebendiger und greifbarer entwickelt sein.
Die Nebenfiguren in diesem Buch passen zum undurchsichtigen und düsteren Stil des gesamten Buches. Ein Highlight sind Dawnas und Indies durchgedrehte, beinahe schon überlebensunfähige Mutter, die ihre beiden Töchter braucht, um auf dem Boden der Tatsachen zu bleiben und eher von ihnen umsorgt wird als umgekehrt. Das verkehrte Mutter-Tochter-Verhältnis ist sehr schräg und durch Indies direkte und ungehobelte Art häufig für einen herzhaften Lacher gut. Weitere Figuren wie der Engelsguru Shantani, die Meditationsgruppe der Mutter, Dawnas und Indies Jugendfreunde und weitere Einwohner aus Whistling Wing bereichern und prägen die düster wirkende Geschichte, bis auf ein oder zwei blass bleibende oder überflüssig wirkende Charaktere, bei denen man allerdings gespannt sein darf, ob nach den unvorhersehbaren Wendungen im ersten Teil, bei denen sich einige Charaktere ganz anders und in einem anderen Umfang entwickeln wie zunächst gedacht, deren Stündlein dann noch in den Folgebänden schlägt.